1. Petrus 3,7

Die Schrift redet in dieser Angelegenheit so deutlich, daß Einfältige auf dem Weg nicht irregehen können. Es sei noch einmal wiederholt: „Unter euch soll es nicht also sein“. Wir wollen uns dieses gründlich einprägen, daß wir den Willen des Herrn nie mehr vergessen! Dabei aber hat die Gemeinde Jesu in den rund 2000 Jahren ihrer Existenz unter dieser Unheiligkeit mehr als nur schwer gelitten. Immer wieder beweist die Gemeinde Christi und vor allem solche Gläubige in ihr, die am wenigsten die Lehre des Wortes Gottes erkennen und ihre eigene Meinung besonders hoch und überaus wichtig halten, daß sie einen Drang zum Herrschen besitzen und ihm nachgeben. Das ist zugleich der Grund für die äußere Zerrissenheit der Leibesgemeinde Jesu und das Bestehen all der Denominationen. Also ist die Denominationsfrage während der Gnadenzeit nichts anderes als eine Sündenfrage der Heiligen. Ein wei-
terer Grund ist, daß die Erretteten das Wesen Jesu, der „von Herzen demütig“ war (Matth. 11,29) „und Knechtsgestalt annahm“ (Phil. 2,7), nicht an sich tragen. Deshalb liegen Heiligkeit und Scheinheiligkeit in der Gemeinde dicht beieinander. Die richtige Beurteilung haben wir dann, wenn wir fragen: Hätte das der Herr Jesus auch so gemacht? Solches bedeutet ebenfalls, daß die Leibesgemeinde Jesu ihres Herrn unwürdig wandelt. Warum wollte Frau Zebedäus einen ihrer Söhne zur Rechten des Herrn und einen zur Linken gestellt wissen?
Bei meinen persönlichen Beobachtungen von Hundehaltern (Männern oder Frauen) mußte ich mehr und mehr erkennen, daß als Grund der Tierhaltung (nicht immer, aber überwiegend) neben der Tierliebe das „beherrschende Gefühl“ eines Menschen über ein anderes Wesen dominierte. Geschwister, hier zeigt sich die vererbte Ursünde von den ersten Menschen im Garten Eden bis in unsere Tage. Soweit die Dinge die verlorene Welt betreffen, mag das noch entschuldbar sein. Was aber ist, wenn das Wesen Satans (andere zu beherrschen) in die Gemeinde des lebendigen Gottes hineingetragen wird und darüber hinaus, wenn sogar im Stil des Diotre-phes (3. Joh. 9-10) „geherrscht“ wird?
Das Historische Fundament ADAM – EVA
Wie uns wohl allen bekannt ist, waren die ersten Menschen, Adam und Eva, der Beginn dieses Geschlechtes im Fleische (von der Erde). Zwar fielen die beiden im Garten Eden in Sünde, doch wurde Adam „zuerst“ gebildet und danach die Männin (1. Tim. 2,13). Bei der Versuchung durch die Schlange wurde Eva betrogen und fiel in Übertretung (1. Tim. 2,14). Nun heißt es aber: „Adam wurde nicht betrogen“, obgleich beide von der verbotenen Frucht nahmen und aßen. Hier besteht für Gott ein wesentlicher Unterschied in der Schuldfrage:
1.) Eva ließ sich von der Schlange betören und aß von der verbotenen Frucht.
2.) Eva war es, über die geschrieben steht: „und sie gab auch ihrem Manne mit ihr, und er aß“ (1. Mose 3,6b).
Die beiden Punkte zeigen einen deutlichen Unterschied im Ungehorsam beider, was Gott später in der Stellung (Mann und Frau) differenziert. Es ist wohl so zu verstehen, daß Satan – die Schlange – in Eva das „schwächere Gefäß“ erkannte, um sie und nicht Adam zur Sünde zu versuchen. Die Aussichten für den Fall der Menschen schienen ihm bei Eva entsprechend leichter als bei Adam. In der sachlichen Darstellung ist also auch
das schwächere Gefäß die Eva. Demzufolge stellt das stärkere Geschlecht der Adam dar. Darum erlaubt Gott nicht einem Weibe, über den Mann zu herrschen (1. Tim. 2,12b). In der Verkennung göttlichen Willens haben Männer „gedacht“, sie könnten und dürften biblisch über die Frau herrschen! Das ist aber wort feindliches Wandelleben von Gläubigen im Unglauben. Die Bibel bezeichnet solches Beherrschen und Bevormunden der Frau als ein „Unglück“ (Pred. 8,9b). Es gehört zum Fluch der Sünde, wenn das Schwache vom Starken unterjocht, niedergemacht, beherrscht oder gefressen wird. Der starke Geist Satans brachte Eva in die Sünde, wodurch er sie beherrschen konnte. Nach diesem Bild der Schlange hat sich in der Politik, Wirtschaft, im Sport, beim Militär, in der Schule, oft auch in der Familie und leider ebenso unter Kindern Gottes das gottwidrige Element erhalten.
„Der Fluch Gottes über die Schöpfung“
Der Sünde wegen kommt Fluch Gottes über die Geschöpfe. Blicken wir in die beiden Kapitel von 1. Mose 3 und 4, so begegnen uns dort die „drei Flüche Gottes“ gegen Seine Schöpfung: 1.) Die Schlange wird verflucht (1. Mose 3,14): „Weil du dieses getan hast, sollst du verflucht
sein vor allem Vieh.“
2.) Der Erdboden wird verflucht
(1. Mose 3,17): „so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen.“
3.) Der Mensch Kain wird verflucht (1. Mose 4,11): „Und nun verflucht seiest du von dem Erdboden hinweg.“
Besehen wir das, was jeweils nach den drei vorgenannten Schriftstellen folgt, so sind Fluch und Fluchesfolgen darin enthalten. Die Einzelheiten müssen hier nicht ausgelegt werden. Lediglich 1. Mose 3,19b soll zu unserem Thema herangezogen werden. Dort heißt es: „Denn Staub bist du und zum Staube wirst du zurückkehren.“ Das ist der Fluch unseres Todes. Im gleichen Kapitel Vers 16b lesen wir: „nach deinem Manne wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich (Eva) herrschen.“ Es wird ganz klar darauf hingewiesen, daß dieses „Herrschen“ Fluch war! Das wunderbare Werk des Kreuzes hat vermocht, die Menschen zu einem großen Teil wiederherzustellen. Der Beweis hierfür sind die Mitteilungen des NT. Das, wozu Gott den Menschen geschaffen hatte, lesen wir in 1. Mose 1,26: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über
alles Gewürm, das sich auf der Erde regt.“ Wir lesen aber vor dem Sündenfall kein Wort, Adam solle über Eva herrschen. Darum ist die Aussage in 1. Mose 3,16b ein Fluch! Christus aber, DER am Fluchholz hing, hat uns von vielem Fluch freigemacht. Sicherlich hat uns die Freiheit in Christo nicht allen Fluch hinweggenommen, denn wir werden noch krank, müssen noch sterben usw. Erst im 1000-Jahrreich heißt es in Offb. 22,3: „und keinerlei Fluch wird mehr sein“.
Was aber sagt die Heilige Schrift zum Thema?
Die Erhebung des gewordenen Satans über Gott (wie eingangs erwähnt) war so groß, daß die Schlangensünde vom Geflüster im Garten Eden über die Eva auch auf uns gekommen ist. Wo sind nun die geistlichen Brüder, die sich von dieser Pestilenz gereinigt haben? Wo ist der Sieg Jesu an ihnen offenbar geworden? Richtigerweise legen wir hohen Wert auf die Reinigung vom Okkultismus, sei es in eigener oder in vorelterlicher Sache. Aber auch die Erhebung über die Frau ist eine Zauberei-Sünde. Das Schlimme bei dieser Sünde ist, daß sie gar nicht als Sünde erkannt wird. Deshalb lebt man in diesem Punkt nicht in der Vergebung vor Gott und Menschen. Noch ärger ist es, daß sich gelegentlich Brüder in dieser Sünde noch gottbestätigt
vorkommen.
Was sagt unser geliebter Herr dazu?
Der Herr Jesus schweigt nicht zu diesem Thema, sondern ER redet an etlichen Stellen ganz präzise. Wie wir bereits anfangs anführten, sagt der Herr Jesus über jene, die „groß“ werden wollen (Matth. 20,26b): „soll euer Diener sein“. Hier wird uns doch vor die Augen gestellt, daß „Dienen und Herrschen“ die zwei entgegengesetzten Pole darstellen. Wenn schon der „Sohn Gottes“ im Fleische geoffenbart, in und von der Ewigkeit „Herrscher“ war, dennoch uns zum Vorbild wurde und unser Diener war (Mark. 10,45), wie können wir uns herrschend und bestimmend über andere Kinder Gottes als Herrscher aufspielen, die wir gar nichts sind. Denn ER war nicht gekommen, um „bedient“ zu werden (wozu ER als Herrscher das Recht hatte), sondern um uns zu dienen.
Christus unser Vorbild in allem
Wir wissen sehr wohl, daß es unter den Kindern Gottes „gute und schlechte“ Gewohnheiten gibt. Ja, der Herr Jesus hatte selbst Gewohnheiten (Luk. 22,39). Ob nicht der Herr auch in dieser Frage dein Vorbild sein will, weil du es noch nicht bist? Wir werden uns selbst kaum eine objektive Antwort geben kön-
nen, weil das nur der Heilige Geist zu tun vermag. Er will uns in alle Wahrheit leiten. Selbst Ehefrauen sind zumeist nicht in der gottgegebenen Wahrheit, in dieser Frage über ihre Männer Antwort zu geben. Warum? Weil sie sich „daran gewöhnt“ haben, sich beherrschen zu lassen. Ist die demütige Haltung einer Schwester die Frucht des Geistes, so ist das richtig und gut. Kommt die demütige Haltung jedoch aus einer sündlichen Quelle, so ist dies Fleischeswerk, und Gott ist darin nicht verherrlicht. Wenn also der Herr Jesus unser großes Vorbild ist, wird die Übereinstimmung unseres Wandels mit dem Wesen Jesu zu sehen sein. Gewiß kann und wird das nur dann der Fall sein, wenn unsere Herzen von der Liebe Jesu erfüllt sind. Aus uns selbst vermögen wir Sein Wesen nicht auszuleben und darzustellen. Wir brauchen in allem Seine Hilfe (Joh. 15,5). Die gesamte Christus-Nachfolge beruht auf der „Freiwilligkeit“. Außerhalb der Freiwilligkeit gibt Gott noch nicht einmal himmlischen Lohn (1. Kor. 9,17). Sobald ich andere beherrsche, bringe ich diese um ihren Lohn in der Herrlichkeit. Darum ist dieses Thema so ernst, weil ich am Nächsten schuldig werden kann. Der Herr Jesus „ist“ unser Lohn (1. Mose 15,1b): „ICH BIN dir ein Schild, dein sehr großer Lohn“. Beherrsche ich den Nächsten (auch dann,
wenn meine Forderungen wortverbunden sind), stelle ich ihn unter ein „Joch der Knechtschaft“. Dabei ist es gleich, um welches Joch es sich handeln mag. Paulus sagt in Gal. 5,1: „Lasset euch nicht wiederum unter einem Joche der Knechtschaft halten“. Durch das Kreuz sind wir vom Joch der Sünde erlöst worden. Sollten wir dann noch Fleischeslust haben, auf uns selbst oder auf andere Gläubige „ein Joch“ der Knechtschaft zu legen? Weil das mosaische Gesetz nicht unter der Freiheit, wohl aber unter „du sollst“, stand, redet die Schrift von der Knechtschaft durch den Berg Sinai (Gal. 4,24b). Wenn nun Christus uns zur Freiheit freigemacht hat, haben wir die heilige Verpflichtung vor Gott, dem Nächsten wie der Ehefrau zur Freiheit zu verhelfen.
Nun kommen wir zum Thema des Textverses in 1. Petr. 3,7.
„Ihr Männer gleicherweise“
In dem Gehorsam zu Gott, wie die Weiber (Kap. 3,1) in der Freiwilligkeit den eigenen Männern „unterwürfig“ sein sollen, „gleicherweise“ ihr Männer! Dann folgen die Aufzählungen und im gleichen Gehorsam zum Herrn sollen die Männer zu ihren Frauen gefunden werden. Es ist zu beachten, daß in der Mehrzahl die Männer mehr Beachtung und Augenmerk darauf
legen, was den Frauen vom Wort her gesagt ist, als die eigenen Schriftmitteilungen zu befolgen. Hier sei nur die Frage gestellt: Wo sind die verheirateten Brüder, die sich nach Eph. 5,25 so ausstrecken, damit in ihrem Leben der Inhalt Erfüllung findet: „Ihr Männer, liebet (nicht beherrscht) eure Weiber, gleichwie auch Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“? Kommen wir zu den Ursachen, weshalb so manche Frauen die in der Schrift geforderte Unterwerfung nicht erbringen, so müßte erkannt werden, weil die Männer der Forderung der Bibel in diesem Punkt oft gar nicht entsprechen. In der Heiligen Schrift sind Männer und auch Frauen mehrfach gesondert angesprochen. Doch ist es auffällig, wie gewisse Brüder genauest wissen, was Schwestern zu tun haben, aber den Weisungen an die Männer in der Bibel nicht genügend nachkommen. An dieser Stelle sei gesagt: Was für die Männer geschrieben steht, betrifft die Brüder. Was für die Weiber geschrieben steht, gilt den Schwestern. Das ist auch Ordnung Gottes!
„Wohnet bei ihnen nach Erkenntnis“
Wenn wir hier von Erkenntnis lesen, meint die Heilige Schrift nicht, daß jeder eine andere Erkenntnis hat, und ich habe die
Erkenntnis, die Schwestern zu beherrschen. Das wäre nicht nach Gottes Gedanken. Wir fragen: Von welcher Erkenntnis redet die Schrift hier als die richtige? Es ist die in 1. Kor. 13,2 angesprochene Erkenntnis. Von ihr ist gesagt: „Und wenn ich … alle Erkenntnis weiß, … aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts“. Demnach ist die Erkenntnis nur dann echt, wenn die Liebe des Herrn das Fundament der Erkenntnis im Wandel eines Erretteten ist. Ist diese Jesus-Liebe wirklich vorhanden? Dann wird ein Kind Gottes nie über den Schwächeren herrschen. Eine einzige Ausnahme wäre gegeben, „wenn“ der Heilige Geist sich geirrt hätte. Darum kann das Wort Erkenntnis mit der dabei dominierenden Liebe ausgedrückt werden. Es hieße dann: „Wohnet bei ihnen in der Liebe Jesu, unseres Herrn“. „Wohnen“ drückt ja untereinander „Gemeinschaft“ aus. Wo wären wir geblieben, wenn der Stärkere, nämlich Christus, uns nicht in Liebe getragen hätte? Selbst als der Sohn Gottes in der Schwachheit des Fleisches auf Erden war, hat ER nie den Schwächeren, den Menschen, beherrscht oder gedrückt (1. Kor. 1,25). Warum aber tun das Kinder Gottes? Wahrscheinlich fehlt jedwedes Gespür dafür, was Bevormundung, Bedrückung und Beherrschung anderer ist. Wenn uns durch Christus die Freiheit ge-
bracht wurde, wer sind wir, insofern wir dem Nächsten zu dieser Freiheit nicht die notwendige Hilfe sind? Erwarten wir da von Gott noch ein Lob?
„Als bei einem schwächeren Gefäße“
Benutzen wir etwa das Wort des Herrn an die Frauen in 1. Petr. 3,1, wo die Weiber aufgefordert werden, den Männern unterwürfig zu sein, um etwaige Gehorsamsrückstände mit Manneskraft durchzusetzen? Wäre das etwa „ein Wohnen bei einem schwächeren Gefäße“? Sagt doch der Apostel Paulus in 1. Kor. 12,22-23, daß die schwächeren Glieder mit reichlicherer Ehre umgeben werden sollen! Gerade deshalb, weil diese Sünde über Jahrhunderte der Gnadenzeit nicht ausgestorben ist, erhebt sich die Frage, ob die Herkünfte:
aus Unwissenheit über Gottes teurem Wort,
aus Gründen altbekannter Überlieferung und Tradition,
aus den Triebkräften des sündigen Fleisches,
aus der Übernahme jener Rituale des Gesetzes stammen.
Zählen denn die Worte des Herrn Jesus nicht mehr, wenn ER uns durch Paulus sagt: „Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder“ (Eph. 5,1)? Des weiteren redet der Apostel in 1.
Thess. 5,14 als Ermahnung an die „Unordentlichen“: „… nehmet euch der Schwachen an“. Dann wird zur Langmut aufgerufen – nicht aber über den Schwachen zu herrschen. Jene, welche in dieser Welt herrschen, werden nach Eph. 6,12 der Finsternis zugeordnet. Ob der treue Herr unseren Wandel „echt“ findet? Ob es nicht an der Zeit ist, daß wir uns diesen Wortaussagen stellen und durch Buße zum neuen Anfang finden?
„Dem weiblichen, ihnen Ehre gebend“
Die Bibel unterscheidet nicht in bezug auf die Frauen, ob ihnen nur dann Ehre zusteht, wenn sie im biblischen Gehorsam leben oder nicht. Wir haben hier eine Grundsatz-Aussage, die allgemein keine Einschränkung zuläßt. Es hat mir zu Überlegungen Anlaß gegeben, weshalb es im NT keinen Satz gibt: „Den Männern gebet Ehre – weil sie maskulin sind“ (Ps. 147,10). Erst in der Stille vor dem Herrn, kam so etwas wie Scham über mich. Nicht der Mann, sondern die Frau ist für den Ehrenempfang bestimmt. Das geht schon ein wenig unter die Haut. Ist es doch, weil sich die Männer wohl so viel Ehre selbst holen. Es wäre überhaupt interessant zu wissen, „ob, wo und wie“ jeder Bruder „dem weiblichen die Ehre gibt“. Es stehen nicht umsonst mehr Ermahnungen im NT
für die Männer als für die Frauen! Gewiß ermahnt uns nicht zu Unrecht das Wort in Kol. 3,19: „Ihr Männer, liebet eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie“. Wird die Ermahnung nicht deshalb ausgesprochen, damit die Männer erkennen, wie christusunähnlich sie sich in ihrer verantwortlichen Position (insbesondere Familien-Position) verhalten und wieviel Jesus-Liebe mangelt?
Was sagt denn die Schrift über die Liebe des Herrn? 1. Kor. 13,5: „sie läßt sich nicht erbittern“. Warum sind wohl so manche Männer bitter? Nur darum, weil es an dieser Liebe Jesu fehlt! Wir können denken, wie wir wollen, irgendwo und irgendwie nehmen uns andere zum Vorbild. Welch ein Bild vermitteln wir wohl dem Nächsten: das Wesen Jesu oder unser eigenes unheiliges Wesen als Kind Gottes? Spätestens am Richterstuhl des Christus wird es offenbar. Lieben wir uns mehr als unseren Retter-Gott? Warum wollen wir nicht in die Buße vor das Angesicht unseres Herrn? Denn ich fürchte sehr, daß diese götzendienerischen Greuel gar nicht als Sünde erkannt werden. Der Heilige Geist jedenfalls sucht uns so zu leiten, daß wir zuerst der Buße würdige Frucht bringen. Wenn es Gott bislang nicht gelungen ist, war es unsere Abweisung in der Härtigkeit der Herzen. Darum: gib den Schwe-
stern die Ehre!
„Als die da auch Miterben der Gnade des Lebens sind“
Das Wort Gottes stellt also eindeutig klar, daß die schöpferisch schwächeren Gefäße genauso „Miterben“ der Gnade des Herrn sind, wie auch die Männer. Diese Tatsache betrifft nicht nur Israel, sondern auch die Nationen gemäß Eph. 3,6: „daß die aus den Nationen -Miterben – seien“. Paulus schreibt ebenso an die Römer in Kap. 8,16-17: „Abba Vater! Der Geist selbst zeugt mit unserem Geiste, daß wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mitleiden, auf daß wir auch mitverherrlicht werden.“ Durch die „Gnade des Lebens“ sind wir Erben Gottes geworden. Unsere Gotteskindschaft bewegt sich der Geistgeburt wegen im „ewigen Leben“. Geistlich empfangen wir dieses Leben nicht mehr, vielmehr „besitzen“ wir das ewige Leben bereits seit unserer Wiedergeburt. Der geburtliche Samen Gottes hat uns zu Seinen Kindern werden lassen. Die Zugehörigkeit zur Familie Gottes hat uns „Erbberechtigung“ geschenkt. Hierdurch sind wir „Erben Gottes“, ohne Rücksicht auf Mann oder Weib. Miterben werden wir nur durch Christus, welcher der Erbe aller Dinge ist. Das dort
beschriebene „Mitleiden“ ist unser Sterben „mit Christus“ am Kreuz, unser Begrabensein mit IHM. Diese Verherrlichung beginnt bei der Auferstehung. An allen diesen Gnadenvorzügen nehmen in der Gleichheit Männer und Frauen teil. Zusammenfassend zeigt uns Paulus diese Angelegenheit in Gal. 3,28 auf, wo es heißt: „Da ist nicht Jude noch Grieche, … da ist nicht Mann und Weib; denn ihr alle seid einer in Christo Jesu“. Diese Stelle redet vom „geistlichen Christus“ nach der Vereinigung von Haupt und Gliedern. Denn heute noch gibt es Mann und Weib. Berechtigt uns aber jener derzeitige Zustand (Mann und Weib), daß einer über den andern herrsche? Mit absoluter Sicherheit sagen wir NEIN!
„Auf daß eure Gebete nicht verhindert werden“
Das ist eine sehr ernste Sprache Gottes an bestimmte Männer in der Gemeinde Jesu, denn der Vers beginnt: „Ihr Männer“. Es sind diejenigen, welche bis heute nicht gelernt haben, auch in diesem Punkt das Wesen Jesu anzunehmen. Es geht doch darum, ob wir:
Nach der Erkenntnis Christi Jesu bei „ihnen“ wohnen. Nicht sie bei uns!
Ihnen die Ehre geben, weil sie wie wir Miterben der Gnade des Lebens sind.
Unsere   Gebete   verhindern,
wenn wir unheilig wandeln wollen.
Zu der schuldnerischen Gruppe von Brüdern gehören ebenso solche, die ihre sich oft vollziehenden Schimpfereien, Wortbedrohungen, Rechthabereien, Besserwissereien und die Bedrückungen des Nächsten unter der Zucht des Christus nicht abgelegt haben! Es ist eine Sünde, über die unter Kindern Gottes nicht gern gesprochen wird. Es liegen aber sehr tiefe Folgen darin, weil dadurch die Gebete (der Brüder) verhindert werden. Es ist wohl altbekannt, wenn jemand in Sünden lebt, schwindet die Freiheit zum Gebet. Sobald auf das Reden des Heiligen Geistes nicht mehr gehört wird, regt sich das Gewissen. Solange aber die Sünde, wie z.B. diese, noch nicht bereinigt ist, kann der Errettete sogar durch Starrsinn sein Gewissen betäuben. Geschwister, genau das ist eine Hochzucht von Sünde, die über die vielen Jahrhunderte zur Vollmachtslosigkeit der Leibesgemeinde beigetragen hat. Nicht die Sünde selbst, wohl aber, daß diese Gottwidrigkeit nicht als Sünde erkannt und anerkannt wurde, ist das Übel. Die Auswirkung davon ist die fehlende Vergebung durch unseren Herrn und Gott. Bruder, bist du noch nicht bereit um Jesu willen, deine von Christus erwartete Heiligung zu beginnen?
„Allgemeines zum vorbeschriebenen Thema“
Eigentlich wollte der Herr, daß ich den Artikel schon vor längerer Zeit schreibe, aber (ich rede ganz offen) ich habe mich gedrückt. Nicht, daß ich dieses Thema nicht behandeln könnte, sondern es war mir sehr, sehr peinlich. Bevor jedoch der Ungehorsam Giftbeeren als Frucht bringt, habe ich geschrieben. Der Herr gab die nötige Freiheit dazu, weil ich mich dabei in der Wahrheit bewegte. IHM bin ich dafür dankbar.
Die Erfahrungswerte selbst wurden über Jahrzehnte gedanklich zusammengetragen. Oft ist es unglaublich, wie Brüder, um ihre sündig-fleischlichen Ziele durchzubekommen, ihre rohe Mannesgewalt mit Bibelstellen, wie 1. Petr. 3,1, würzen und die Ehefrauen bedrücken. Zuweilen habe ich mich gefragt, wer eigentlich das „schwächere Geschlecht“ ist. Ebenso konnte ich mich davon überzeugen, daß unter den Erretteten noch viel Unheiligkeit im Umlauf ist. Was mag der treue Herr nur darüber denken? Letztlich stehen wir alle am Richterstuhl des Christus vor IHM. „Schwach“ sind Männer und Frauen, nur sagt die Schrift, daß Frauen „schwächer“ sind (1. Petr. 3,7).
Die schriftgemäße Lehre im Wort Gottes: Sie ist nach jeder
Seite (zum Mann wie zur Frau) in aller Präzision in der Bibel enthalten. Noch einmal gelangen wir, wie im Anfang des Artikels, zu der Schriftstelle von 1. Tim. 2,10-15. Der Vers 10 erklärt die „echte Gottesfurcht der Weiber“ mit den Gegebenheiten der dann folgenden Verse. Danach trägt ihre Gottesfurcht den Stempel der „guten Werke“. Eigene Stille und die Unterwürfigkeit stehen dabei als Eckpfeiler biblischer Harmonie. Grundsätzlich ist nicht erlaubt, daß ein Weib in der Gemeinde den Lehrdienst übernimmt. Denn bei Lehrverkündigungen würde sich die Frau über den Mann stellen und ihn beherrschen. Zur Wiederholung: sie soll stille sein. Das aber in Vers 13 Beschriebene zeigt uns Adam als den Ersten und Eva als den existentiell Zweiten. Genau hier sehen wir in dem Ersten den Christus als das Haupt und in dem Zweiten die Gemeinde Seines Leibes. Würde also die Frau den Mann in der Gemeinde belehren, würde das bedeuten: Wir müßten Christus belehren. In gleicher Weise darf die Frau nicht den Mann beherrschen. Es würde damit ausgedrückt, daß die Gemeinde den Christus beherrschen würde. Darum heißt es in Vers 14: „Adam wurde nicht betrogen“. Damit wird die Sündlosigkeit unseres Herrn angeredet, obgleich wir wissen, daß Adam ebenso von der verbotenen Frucht aß. Dann heißt es:
„das Weib wurde betrogen“. Das stimmt schon, wenngleich auch Adam „danach“ gesündigt hat. Sehen wir doch im „danach“ die Einsmachung Christi Jesu mit unseren Sünden am Kreuz. In dem Vers 15 erkennen wir die Verheißung des Weibes und, in Verlängerung zur Ewigkeit, uns. In diesem Sinne haben wir zu lehren und die Gläubigen zu unterweisen.
Wovor wir jedoch in der Schrift streng gewarnt werden, ist die
Tatsache, daß wir „nicht“ über das schwächere Gefäß herrschen dürfen. Der Apostel Petrus betont ebenso: „nicht als die da herrschen über ihre Besitztümer“ (1. Petr. 5,3).
Lieber Bruder, liebe Schwester, hast du den Herrn Jesus wirklich lieb? Dann wirst du Seinen Willen zu tun trachten, aber niemals das tun, was Sein Herz kränkt: herrschen.

 

Werner Bergmann

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