DAS DOPPELTE H = HH

Darum ist die Glückseligkeit den Friedensstiftern in Matth. 5,9 verheißen. Nur im Frieden können wir glückselig sein.
Ein leuchtendes Vorbild im AT, dem Herrn zu gefallen, stellte das Nasirtum dar. Wenn ein Israeli seinem Gott im Frieden gefallen wollte, nahm er auf Zeit oder auch für immer ein Nasirgelübde auf sich. Wir leben heute nicht mehr im AT und demzufolge nicht mehr unter dem Gelübde. Das NT belehrt uns in Matth. 5,37: „Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein“. Das heißt, wenn ein Ja vorliegt, hat es ein Ja zu bleiben. Wenn eine Sache im Nein steht, soll es ebenso bleiben. Hierdurch wird das Wesen unseres Gottes zum Ausdruck gebracht. Über IHN ist in Jak. 1,17b gesagt: „bei welchem keine Veränderung ist, noch eines Wechsels Schatten“. Es ist ein Übel unter der Sonne, wenn bei Gläubigen das Ja auch ein Nein ist. Es sind jene, auf die keinerlei Verlaß ist.
Es sollte unser aller Bestreben sein, durch Gehorsam zum Wort dem alleinigen Gott zu gefallen. Wir sollten so leben, wie dies der Apostel Paulus an Timotheus schreibt: „In welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt“ (1. Tim. 4,1). Und: „auf daß er dem gefalle, der ihn an-
geworben hat“ (2. Tim. 2,4).
    Sobald wir unserem Herrn im Wandel nicht gefallen, „suchen wir Menschen zu gefallen“ (Gal. 1,10). Das ist der Punkt, wo sich die Kinder Gottes selbst Grenzen im geistlichen Wachstum setzen. Denn in dem Augenblick, wo das Trachten unserer Gedanken danach ist, „mir selbst“ oder „anderen Menschen“ zu gefallen, gefalle ich in dem Punkt meinem Herrn nicht mehr. Einen Wandel zu führen, der dem Herrn gefällt, ist die persönliche Frage der Liebe zum Herrn Jesus. Der Frage nach der Liebe zu Christus geht immer das Schuldverhalten der Seinen voraus. Das war auch bei der dreimaligen Frage des Herrn an Petrus in Joh. 21,15-17 der Fall, wo nach der Verleugnung des Meisters nun die Liebe zum Herrn Jesus angesprochen wurde. Unsere Sünde steht immer mit der Liebe zum Herrn in Beziehung.
Deshalb ist jede Verletzung Seines Willens durch unseren Ungehorsam das Schmähen Seiner Liebe durch uns. Wir können dem Herrn Jesus nur dankbar sein, daß Seine Liebe nimmer vergeht (1. Kor. 13,8).

   DAS  ERKENNUNGSBILD   der vorgenannten Ausführungen ersehen wir in 1. Kor. 11,1-5. Es sollte uns hinreichend bekannt sein, daß in der Darstellung des dort erwähnten Weibes die Ganzheit der Leibesgemein-
de des Herrn (Männer und Frauen) angeredet und gemeint ist. Weiterhin finden wir in der Darstellung des Mannes den Christus, das Haupt. Steht also eine Frau (ob verheiratet oder nicht) in der Nichtübereinstimmung zum Mann in der Gemeinde, dann ist dies nicht primär ein Schuldverhalten gegen den Mann, sondern gegen den Christus! Besehen wir heute den Abfall in den Denominationen, dann ist diese Untreue gegen den Herrn die Ursache. Irgendwann hat es irgendwo einmal ganz klein angefangen. Wird den Anfängen nicht gewehrt, dann sind die Männer gleich den Frauen die Schuldigen. Was hat allein die mißverstandene Gleichberechtigung der Frau einen tiefen Schaden für alle gebracht.
    Denken wir nur an Pastorinnen auf Kanzel und Rednerpult. Obgleich in 1. Tim. 2,12 geschrieben steht: „Ich erlaube aber einem Weibe nicht zu lehren“, wird doch der Schrift zuwidergehandelt. Der Anfang selbst für diesen Ungehorsam gegen das Wort des Herrn und den Christus liegt aber viel früher. Es beginnt zumeist dort, wo die Freiheit der Kinder Gottes (Röm. 8,21) mißverstanden wird und in der Abkehr von jeder Gesetzlichkeit die Freiheit im Geist des Herrn (2. Kor. 3,17) in den Geist der Welt gezogen wird (1. Kor. 2,12), d.h. für die Dinge der Welt mißbraucht wird.
Es erhebt sich hier überhaupt die Frage: Warum sind wir von Christus nicht so stark erfaßt, daß wir:
    1. die Ermahnungen des Wortes gegen Weltförmigkeit noch brauchen?
    2. trotz der Ermahnung des Herrn uns gedanklich auf die Seite der Welt stellen und uns damit gegen den Willen des Herrn verhalten?
Die Antwort kann nur lauten: Wir sind noch nicht völlig mit Christus gestorben. Denn „gestorben sein“ heißt „tot“ sein. Ein Toter ist für die Dinge der Welt im Verhalten „immun“. Durch die Sünde im Garten Eden steht natürlich unser Fleisch in der Vorprogrammierung dieser Abhängigkeit. Der Herr will aber, daß wir uns der Weltinfektion aseptisch (keimfrei) verhalten und nach Seinem Willen wandeln. Der gottgewollte Sieg liegt nicht darin, ob wir das zustandebringen, sondern ob wir dies von Herzen wollen! Darum haben wir unser Leben und die damit verbundenen Probleme täglich dem Herrn als Kinder des Lichtes zu bringen. Kinder Gottes gehören nicht mehr sich selbst. Deshalb haben wir unseren Willen dem Willen Gottes auszuliefern. Tun wir das nicht von Herzen, laden wir uns persönliche Schuld am Abfall der Gemeinde auf.
   DIE SCHATTENBILDER IM AT
Wir wissen, daß „uns“ diese nach
Röm. 15,4 zur Belehrung geschrieben sind. Nehmen wir die Belehrungen im AT „nicht“ an (keineswegs den Buchstaben des Gesetzes), sind wir auch neutestamentlich unbelehrt. Wie bereits eingangs angesprochen wurde, wird uns in 4. Mose 6 die Absonderung von der Sünde durch das Nasirtum gezeigt. Bei einer Wortbetrachtung unter Brüdern wurde einem besonders deutlich, daß sowohl Mann als auch Frau dieses „Gesetz des Nasirs“ betraf (4. Mose 6,2.13). Bereits im AT ist der Herr Jesus das große Vorbild. Dargestellt sehen wir IHN in der Anrede an Joseph „als Hirte“ (1. Mose 49,24). Die wunderbaren Segnungen des Vaters gehen bis zur Grenze „der ewigen Hügel“. An dieser Stelle wollen wir gleich noch die Frage „der ewigen Hügel“ behandeln. Wir wissen genau, welch gewaltiges Vorbild Joseph auf unseren geliebten Herrn ist. Dreimal kommt der Ausdruck „ewige Hügel“ in der Bibel vor. Zweimal davon beziehen sich die Angaben direkt auf das Schattenbild Jesu, nämlich Joseph. In 5. Mose 33,13 ist vom Segen Josephs gesprochen. In Vers 15 ist vom Vorzüglichsten der Berge der Urzeit und vom Köstlichsten der „ewigen Hügel“ geredet. Aber im nächsten Vers (Vers 16) ist das Haupt des „Abgesonderten“ unter seinen Brüdern hervorgehoben. Was aber sind nun die „ewigen Hügel“?

Nehmen wir die letzte der drei Stellen und schlagen den Propheten Habakuk 3,6 auf. In Kap. 3,2 ist vom Zorn Gottes geschrieben. Dieses Gericht der 70. Jahrwoche wird in Vers 5 mit Pest und Seuche verglichen. Nach Vers 6 macht Gott dabei die Erde „schwanken“. Diese Schriftstelle zeigt analog der Prophet Jesaja in Kap. 24,19-22. Auch hier ist das Schwanken der Erde als Gericht Gottes erwähnt und betrifft die 70. Jahrwoche. In Hab. 3,6 erbeben die Nationen. Es zerbersten die Berge der Vorzeit (ein Bild der abgefallenen Engel, die schon in „der Vorzeit“, also in der Ewigkeit, existent waren). Denken wir dabei an Luk. 23,30! Im letzten Teil von Vers 6 heißt es: „es senkten sich die „ewigen Hügel; seine Wege sind die Wege vor alters.“ In der Fußnote der Elberfelder Bibel steht: „Gänge der Vorzeit (od. der Ewigkeit)“. In den „ewigen Hügeln“ sollten wir im irdischen Bereich „die Abbilder der himmlischen Dinge“ erkennen. Es sind die in der Ewigkeit befindlichen Hügelstätten der Segnungen Gottes für Seine Geschöpfe und das durch Gott Geschaffene an Welten (Engelwelt und materielle Welt). Diese Segnungen sind letztlich in der Person des Christus zugängig und eröffnet worden. Davon ist Joseph ein treffendes Schattenbild.

Ist im Vorbild für uns nicht der Herr Jesus benannt, von welchem es in Hebr. 7,26 heißt: „abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden“?
Wollten wir da die Absonderung von der Welt für die so kurze Zeit nicht in Anspruch nehmen? Jedenfalls steht bereits das Nasirtum des AT (die Absonderung von der Welt) in 4. Mose 6,14 mit dem Opfer in Verbindung. Damit ist uns doch Christus, das wahre Opfer, in der Abgeschiedenheit von der Welt gezeigt, dem wir nachzufolgen haben. Unsere Unwilligkeit, uns in der Frage der Absonderung nicht ganz auf die Seite Jesu zu schlagen, bringt Verlust für die Ewigkeit mit sich! Wissen wir doch, daß unser irdisches Leben an Jahren sehr kurz und die Ewigkeiten ohne Ende sind. Der Herr Jesus nimmt uns in der Frage der Absonderung sehr ernst!

   DAS ERSTE „H“
Bevor wir das erste „H“ behandeln, sei darauf hingewiesen, daß die Veranlassung für den Artikel ganz allein das Problem der Missions-Gemeinde Frankfurt ist. Denn auch der Impuls für diese Auslegung kommt aus der Zusammenkunft der Brüder über die internen gemeindlichen Belange. Wir halten jedoch dafür, daß auch andere Missions-Gemeinden, wenngleich nur vorbeugend, daraus lernen können. Ebenso sei daran erinnert, daß der Beweggrund die Liebe zum Herrn und wertfrei irgend-
welcher Auffassungen anderer gebracht ist.
    I. Das Tragen von „Hosen“ durch Schwestern in den gemeindlichen Zusammenkünften
Vor vielen Jahren wurde bereits vom gleichen Schreiber dieses Aufsatzes über das Thema geschrieben, welches im Centrai-Heft erschien. Inzwischen sind viele in der Gemeinde zum Glauben gekommen, denen die Auslegungen unbekannt sein werden. Darum ist die Ausführung über das Thema neu wertvoll. Unter gar keinen Umständen sollen hier private Bevormundungen und schon gar keine Neigung zum Gesetz stattfinden. Vielmehr geht es um die wohl nicht recht verstandene Lehre des Wortes Gottes im NT. Auch finden wir es widerlich, wenn in der Gemeinde bei Unwissenheit jemand lieblos „angebellt“ wird. Da aber bekannt ist, daß die Mehrzahl der Schwestern im Herrn dem Erretter Jesus Christus gefallen wollen, soll der Artikel eine liebevolle Ermunterung zum Willen Gottes sein.

Es ist uns sehr wohl bekannt, daß die Stelle in 5. Mose 22,5 mit dem Gesetz in Verbindung steht. Wie wir desweiteren aus dem Vers entnehmen können, handelte es sich dabei um „Greuelsünden“. Wenn diese Sünden   damals   Greuelsünden waren, können wir nicht sagen, die Greuelsünden von damals seien heute keine derartigen mehr. Dies wäre keine biblische Auslegung, wenn jemand sagen wollte, heute gäbe es Greuelsünden unter Gläubigen nicht mehr. In unserer Zeit ist es ebenso Greuel, wenn nach 3. Mose 20,15-16 Sodomie getrieben wird. Damals mußten jene, die es taten, getötet werden. Da kann nicht gesagt werden, das sei nur Greuel in der Gesetzeszeit gewesen. Wenn der Apostel Paulus in Eph. 5,3 sagt, daß Hurerei, Unreinigkeit und Habsucht unter Gläubigen nicht genannt werden soll, dann ist es doch offenbar, daß solches in der Gemeinde Jesu „ist“. Weil im NT das Wort „Greuel“ nicht mehr „genannt“ wird, bedeutet dies nicht, daß es diese Greuelsünden nicht mehr gäbe. Weshalb versuchen wir denn, auf dem äußersten Grat zu wandeln, nur weil wir meinen, es würde schon gut gehen. Das ist doch das Gedankengut von Goethe, der gesagt hat: „Vieles können wir nicht verstehn, aber mach nur weiter, es wird schon gehn.“ Bei dem großen Dichter ging es weiter, bis er auf dem Sterbebett ausrief: „mehr Licht!“ So verschied er.

Im gemeinsamen Gespräch brachte ein Bruder die hebräische Bedeutung von „Mannszeug“ vor. Danach bedeutet dieses neben dem Gewand eines
Mannes auch soviel wie Gerät und Gegenständiges des Mannes, welches nicht an Frauen gefunden werden durfte. Wie Gott bei der Schöpfung einen sichtbaren Unterschied zwischen Mann und Frau herausgestellt hat, so tragen auch wir die Verantwortung dafür, die Absicht Gottes nicht zu entstellen.

Allein nur der Satan ist es, der die gottgegebene Erkennbarkeit verwischen will. Das Ziel der verführerischen Schlange ist es, den Mann zu verweiblichen und die Frau zu vermännlichen. Das will der Vater der Lüge sowohl im inwendigen Bereich des Gemütes als auch im äußeren Erscheinungsbild hervorbringen. Der Seelenfeind vermag dadurch die Menschen viel leichter unter seine Kontrolle zu bringen. Hosentragende Schwestern sollen wissen, daß sie in diesem Verhalten dem Willen Satans entsprechen und dem Verderber die Ehre geben. Dabei wird der Erretter unserer Seelen entehrt und die Gemeinde des Herrn kraftlos gemacht.

Sobald ich mich zurückerinnere, erkenne ich, wie vor sechs Jahrzehnten noch vorbildliche Gemeinderichtungen nach dem 2. Weltkrieg in die Verflachung gerieten. Bezeichnenderweise begann der Abfall mit dem Symptom der Hosentragerei durch Schwestern. Natürlich geht es dabei nicht nur um die Hosen, sondern auch um die Macht, die der Feind durch Ungehorsam zu Gottes Wort an den Kindern des Lichtes besitzt. Warum nur fällt es den Erretteten so schwer, den Willen des Rettergottes zu tun?
Vor etwa zwei Jahrzehnten fand im Hause der Geschwister Hubener eine Fragestunde statt. An einer Glaubensschwester von außerhalb, die nur besuchsweise da war, entzündete sich dieses Thema zur Rebellion. Sie meinte, ein „Hosenanzug“ sei eine rein weibliche Bekleidung. Unser lieber heimgegangener Bruder Gustav Hubener sagte zu ihr: „Was würden Sie wohl denken, wenn ich als Mann in Rökken zur Verkündigung käme?“ (In 5. Mose 22,5 wird ja im umgekehrten Fall gesprochen.) Über diese Gedanken war die junge Schwester sehr empört. Das wäre unschicklich, erklärte sie. Aber genau hier bestätigt sich die „Splitter-Balken“- Not der Menschen.
Fest steht, daß das Tragen von Mannszeug durch Frauen eine von Satan vorgegebene Absicht ist. Das Ziel des Bösewichtes ist die Vermischung (wenngleich auch nur im äußeren Bereich, so sind dennoch auch die inneren Bereiche des Herzens mit einbezogen). Die Vermischung ist dem Teufel schon immer wichtig gewesen, aus der er Kapital schlug.

Soweit es sich aber um Sport, besondere Arbeiten im Garten oder ähnliches handelt, bleibt es wohl Sache der Schwestern selbst. In der Gemeinde und vor dem Herrn sollte das Hosentragen nicht gesehen werden. Oder wollen wir Gott mit unseren Sünden reizen?
Aufgrund unserer stark missionarischen Tätigkeiten kommen zu den verschiedensten Zusammenkünften auch Ungläubige. Aus diesem Grunde sahen wir in der Vergangenheit oft junge Damen in Hosen. Leider scheint der Weltbrauch auch auf unsere Glaubensschwestern ansteckend übergegriffen zu haben. Betrachten wir daher diesen Artikel als ein liebevolles Serum, sowohl gegen die Seuche selbst, als auch zur Vorbeugung noch nicht infizierter Personen in der Missions-Gemeinde.

     DAS ZWEITE „H“
Bevor wir auf das zweite „H“ übergehen, wird darauf aufmerksam gemacht, daß die nachfolgenden Sätze wiederum aus der Problematik der Missions-Gemeinde Frankfurt aufgezeigt sind. Es mag sein, daß in anderen Gemeinden kleinere oder ähnliche Ansätze vorhanden sind, was hier aber in keiner Weise Berücksichtigung fand.
    II.  Das Tragen der Haare durch Glaubensschwestern
Die Symptome der Verwerflichkeit liegen überwiegend in der Sache, wo etwas „nachgemacht“ wird, weil die Schwester Y das auch so hat. Das ist doch geradezu der Beweis des eigenen wackeligen Glaubensfundamentes. Viele der Aussagen aus I. finden auch hier in II. Anwendung.
Wenn die Bibel im NT vom „langen Haar der Frauen“ redet, dann regt sich die Gesinnung des alten Menschen, der fragt: „Wie kurz“ darf das Haar sein, um nicht die Anerkennung der Gotteskindschaft von anderen Gläubigen zu verlieren? Wir Kinder Gottes sind nicht immer in der Lage zu erkennen, wann ein Zustand von unserer Gesinnung zum Geist wechselt. Gratwanderer zeigen die Begrenztheit ihrer Liebe zum Herrn Jesus. Mit Sicherheit wird jede Schwester eine andere Ausrede für ihre Lieblosigkeit zu Christus haben. Was aber soll in der ewigen Herrlichkeit auf die Frage unseres Herrn geantwortet werden?
Dort haben Schummelei und Ausreden keinen Raum mehr. Es erfolgt nur noch unsere beschämende Antwort: „Ich war untreu und hatte die Welt so lieb, daß ich DICH verachtete!“ Ja, liebe Schwester, du darfst den alten Menschen in dir weiter regieren lassen. Du sollst aber wissen, daß sich Gottes Wort erfüllt. Wir müssen dem Herrn Rechenschaft am Richterstuhl des Christus geben. Aber   nicht   allein   du,   liebe Schwester, sondern auch ich (der Schreiber des Artikels) werde nach Hebr. 13,17 über deine Haardisziplin zur Rechenschaft gezogen! Kannst du dann verstehen, daß ich wenigstens zum Gehorsam aufrufen will, um nicht „fremder Sünden teilhaftig zu werden“? Davor sind wir ge warnt worden (1. Tim. 5,22). Um die Endzeitentwicklung ein wenig in der Gemeinde des Herrn zu verstehen, wollte ich bewußt nicht noch mehr schreiben, sondern eine treue Nachfolgerin Jesu zu Wort kommen lassen. Es ist ein Gedicht von „Eva von Thiele-Winkler“.

FRAU MODE
Es sprach Frau Mode ein großes Wort:
Der Schmuck des Weibes – der Zopf – muß fort.
Und abgeschnitten ward Zopf um Zopf,
Verwandlung in einen Bubikopf.
Frau Mode sprach: Haltet mit mir Schritt.
Als Neuestes gilt nun der Herrenschnitt.
Da wurde geopfert der letzte Schmuck.
Und lächelnd sprach sie: nun ist’s genug!
Der Kleider Kürze reicht kaum zum Knie.
Frau Mode befiehlt’s – da gehorchen sie.
In Raubtierfelle gehüllt der Rumpf.
Der Hals weit offen – von Flor der Strumpf.
Und sind auch die Füße wie Eis so kalt, was macht es,
Frau Mode verlangt es halt!
Die neueste Hutform ist wie ein Topf so tief,
daß die Augen es kaum noch sehn,
wohin die trippelnden Füße gehn.
Jung muß man aussehn um jeden Preis!
Die Gestalt wie ein Kind, das Gesicht wie ein Greis.
Vor allem fort mit Schamgefühl.
Es hindert bei Tanz, bei Sport und Spiel.
So sprach Frau Mode. Da gab man hin
der Keuschheit Kleinod mit leichtem Sinn.
Der Schmelz der Reinheit, des Weibes Schmuck.
Er ging verloren, ach, schnell genug!
Die Augen glanzlos, die Seele leer.
Von wahrer Schönheit, nichts blieb mehr.
Das Gottesbild sank in den Staub.
Der Eitelkeit und der Mode Raub.
Und Frauenwürde in Scham und Zucht,
ein Traumbild ist’s in der Zeiten Flucht.
Und einer freut sich, und lacht und lacht:
Hei, Mode, das hast du gut gemacht.
Dein Netz ist schillernd und fest und fein.
Viele tausend Seelen gehen hinein.
Und was dem Laster noch widerstand,
ganz willig folgt es dem Wink seiner Hand.
Nun vorwärts, ich habe nur wenig Zeit.
Bald lautet die Losung: Hinweg mit dem Kleid.
Oh Frauenseele, merkst du es nicht,
Was für ein Geist aus der Mode spricht?
Siehst du das Netz nicht, das dich umgarnt?
Höre die Stimme, die heute dich warnt.
Entsage der Schande, der Schmach und dem Schein.
Wage und sage entschlossen: nein!
Was nicht geziemend in Schritt und Schnitt,
Das weise von dir, mache nicht mit.
Zerbrich die Ketten, sei frei und rein,
und unverlierbare Schönheit ist dein.

Eva von Thiele-Winkler

Liebe Geschwister, Abfall von Gott hat es in der Geschichte der Menschen schon immer gegeben. Bei Adam im Garten Eden fing alles an. Vor vielen Jahrzehnten stand die so vorbildliche Glaubensschwester Eva von Thiele-Winkler in der Verantwortung. Die Not in ihrer Seele ließ sie dieses Gedicht schreiben. Damals wie heute geht es nicht um die Frage, was wir vor Gott können, sondern was wir wollen. Echt ist unser Wollen nur, wenn das unsere mit Seinem Willen übereinstimmt.

Willst du dabei „dir“, „anderen Menschen“ oder „dem Herrn“ gefallen? Nicht in der Ewigkeit, wohl aber hier vermagst du dich zu Seiner Ehre und zu unserem Lohne zu entscheiden. Gib Gott die Ehre!
 

WERNER BERGMANN

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