SÜNDER – ZÖLLNER – ZÖLLER

Die zweite Stufe nehmen die „Zöllner“ ein, welche unser Herr im NT von den übrigen Menschen auseinanderhält. Obgleich die kleinste Sünde von Gott trennt, unterscheidet darin nicht etwa der Umstand der Verlorenheit, sondern das Maß der Schuld. Die Zöllner galten

zur Zeit Jesu als der Inbegriff der Sünder – ohne Reinigung und Vergebung vor Gott. Sie verkörperten den Volksbetrug in Massen. In ihrem Dienst forderten sie weit mehr Verzollung als vorgeschrieben war. Die Mehrforderung wanderte in ihre eigene Tasche. Das ganze Volk wußte um den beständigen Betrug. Darum sah man im Zöllner den Abschaum der Menschheit. Niemand wollte ansonsten mit ihnen zu tun haben. Deshalb lautete das Urteil des Pharisäers in Luk. 18,11: „…daß ich nicht bin wie dieser Zöllner“. Weil aber Gott nicht auf die Anzahl der Sünden sieht, wohl aber in das Herz des Zöllners, ging jener gerechtfertigt vor dem Pharisäer hinaus. Denn es steht geschrieben: „Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiß werden“ (Jes. 1,18). Weil die Zöllner die Vergebung suchten, war der Herr Jesus ein Freund der Sünder und Zöllner.

Die dritte und „letzte Stufe“ ist wohl die ärgste. Sie geben in der Zeit der Gnade vor, Christus zu kennen, was aber Lüge ist. Sie hätten Vergebung in Christo, aber sie wandeln nicht darin. Dadurch wird unser Herr verleugnet. Johannes sagt im 1.

Brief, Kap. 2,6: „…ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt hat“. Zwar bilden sich solche ein, sie hätten Vergebung, aber sie haben diese nicht! Denn das Wort des Herrn ist wider sie. Der Außenstehende weiß nicht, ob es sich bei ihnen um eine:

a) ausgebildete Einbildung oder

b) um eine eingebildete Ausbildung handelt.

Man gibt als Drittstufler vor, für die Wahrheit einzutreten, lebt aber beispiellos in der Lüge. Denn nur der ist in der Wahrheit, der im Wesen unseres Herrn lebt, aber niemals im Gegenteil.

Besieht man sich den Dritt stufler, so erblickt man ihn mit der Bibel in der Hand die Werke des Bösen ausüben! Sein Wandel ist der des Belials. Denn er tut das, was unser Herr streng untersagt hat. „Sie verurteilen Kinder des Lichtes im Vorbild des Verklägers der Brüder.“ Deshalb sagt Paulus in Röm. 14,4: „Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest?“ Das heißt: Wer bist du Drittstufler, der du dir anmaßt in deiner Sünde gegen das Eigentum Gottes, Richter zu spielen, der du nicht bist? Wenn also der Herr in Luk. 6,37 wörtlich sagt: „Richtet nicht und ihr werdet nicht gerichtet werden“, so steht fest, daß sich Drittstufler selbst unter Gericht gestellt haben, weil sie gegen den Willen des Herrn

im unvergebenen Zustand leben. Sicher ist auch, wo diese Leute auftreten und reden, bringen sie Sündenschuld über andere. Sie leben in weiter Gottesferne. Haben sie doch noch Gefallen an diesen Sünden, für die Christus am Kreuz starb und so sehr leiden mußte.

Harte Rede mit Verurteilung bei Gläubigen ist immer ein Zeichen von Besessenheit. Nicht wir, sondern diese Leute liefern uns den Beweis ihrer Besessenheit. Denn der harte Geist dieser Verurteilung ist der Geist Roms. In der Härte liegt Haß. Darum sagt die Schrift: Wer seinen Nächsten haßt, ist ein Menschenmörder. Haß beginnt nicht dort, wo ein Abel erschlagen am Boden liegt, sondern dort endet er. Nach biblischer Lehre beginnt der Haß dort, wo dem Nächsten die Liebe Jesu entzogen wird! Die Leute in ihrem beschriebenen Zustand würden darum auch heute über Lehrmeinungen in die Inquisition gehen. Die Finsternis kann selbst bei Gläubigen mit Haß so groß sein, daß sie bei Mord und Rufmord meinen (Joh. 16,2): „Gott einen Dienst darzubringen“. Denn auch die Inquisition verlief: in einer Hand das Kreuz und in der anderen Hand das Schwert des Mörders. Härte und Haß sind die Grundlagen für frommen Mord aus dem Geiste Roms. Von diesem Geist haben sie sich noch nicht gelöst.

Von den Drittstuflern (das ist keine Herabsetzung in meinem Herzen, wohl aber eine Bezeichnung) wird außerdem offenbar, daß von biblischem Verständnis der Wortauslegung kaum ein Schatten vorhanden ist. Nicht wir, sondern sie selbst beweisen dies in ihren Hetzschriften. Weil man vorgibt (was aber nicht stimmt), man wäre fähig, zu Lehrthemen sich zu äußern, betrügt man sich selbst und andere.

Warum lernen diese Gläubigen nicht zuerst vom Wesen unseres Herrn? Denn ohne diese Belehrung gibt es keine gottgewollte Auslegung. Alles, was nicht beim Herrn Belehrung empfing, ist auch dementsprechend.

Lieber Herr Zöller, weil Sie über Jahre in dem Blatt „Wir Evangelikaien“ sich als berufener Beauftragter vom Herrn dargestellt haben, darf auf die nachfolgenden Ausführungen in Kürze aufmerksam gemacht sein. Niemals stelle ich Ihren guten Willen zur Sache in Frage. Doch finde ich Ihren Stil, über Jahre hinweg, andere Gläubige und Denominationen in härtester Form verurteilt, angegangen und niedergemacht zu haben, als einen gottwidrigen und abscheulichen Akt Ihres vermeintlichen Auftrags. Weil wir Menschen alle irren, habe ich dies in meinem Herzen immer entschuldigt. Was aber nicht zu entschuldigen ist, war die her-

vorgetretene Selbstherrlichkeit dieser Artikel in den Vorschub Ihrer Person. Die Ablehnung der Mystik in den Kreisen der Gläubigen wurde von Ihnen hart angegangen. Obgleich ich dafürhalte, daß Sie nicht in der Lage sind, diese Dinge lehrenhaft auszulegen. Da mir persönlich bekannt ist, wie unter den „Wir Evangelikaien“ dieser mystische Geist auch vorhanden ist, empfehle ich Ihnen zukünftig: Entfernen Sie vor Ihrer eigenen Tür den Schmutz! Geben Sie Ihre Zwänge auf und suchen Sie das Angesicht des Herrn. Zu Ihrer Beruhigung darf ich Ihnen mitteilen, daß es in den Missionsgemeinden nicht eine einzige Person gibt, die in Zungen redet, Gesichte hat oder Träumen nachgeht. Dieses Zeugnis, Herr Zöller, würde ich auch gern Ihrer Denomination ausstellen, wenn es wahr wäre. Sicherlich liegt es mit daran, daß Sie sich nicht „Sorgen“ um die Ihnen anvertrauten „Seelen“ machen. Der Herr Jesus würde sich wohl darüber freuen, wenn Sie bereit würden, anstatt Ihrer Verleumdungszwänge, sich um verirrte Schäflein (besonders bei der Jugend) zu „sorgen“.

Zum Schluß darf noch etwas über die Belastung bei Gläubigen gesagt werden. Falls Sie zeitlich in der Lage sind, besehen Sie sich die 56 führenden Glaubensmänner, welche die „Berliner Erklärung“ aus den

verschiedensten Denominationen unterschrieben haben. Diese Glaubensmänner wußten sich in der Verantwortung vor dem Herrn, wie heute keine mehr. Sie hatten sich überzeugt und konnten beurteilen, daß die Zungenrede von 1906 – 1909 unreine Geister waren, „die aus Gläubigen“ herausredeten! Es spricht für sich, daß Sie nötig haben, Ihre Informationen bei einer Glaubensschwester, Christa Widmer, einzuholen, die

a) ihren Mann (einen Prediger) einige Male in den Jahren verlassen hat (auch einmal über fünf Jahre lang),

b) in die komischsten und sonderbarsten Kreise geraten ist. Wenn Sie nicht gemerkt haben, daß diese Schwester einen ganz

starken, unnüchternen Geist hat, tun Sie mir sehr leid. Sind Sie mir nicht böse, wenn ich Sie ebenso dahin einreihe. Haben Sie aber Ihre Unnüchternheit gemerkt und dennoch Ihre Verleumdungen geschrieben, müßte ich Ihr Verhalten als bewußte Gemeinheit ansehen. Das würde auch vor dem Herrn sehr verwerflich sein, weil Sie in doloser Art eine abhängige Gläubige für Ihre bösen Zwecke mißbraucht hätten.

Wir aber sind dem Herrn überaus dankbar, daß uns der treue Gott benutzt hat, viele, viele Gläubige aus den oft unsagbaren Bindungen herausgebetet und herausgefleht zu haben.

WERNER BERGMANN

Lasset uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.

Hebräer 12, 1. 2

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