Kurze Auslegung nach einer Verkündigung, der die Elberfelder Bibelübersetzung zugrunde lag.

Die neuen Himmel und die neue Erde, die uns in 2. Petr. 3,13 vorgestellt werden, wird Gott erst schaffen, wenn die alten Himmel und die alte Erde verbrannt sind (2. Petr. 3,10). Die Auflösung von Elementen betrifft die Materie. Wann wird dies geschehen? Nach dem Tausendjahrreich. Niemand von uns braucht sich zu fürchten, denn zu diesem Zeitpunkt wird die Gemeinde längst bei ihrem Herrn sein. Verbrennung, Auflösung und lautes Geräusch sind Äußerungen des Gerichtes Gottes an dieser verlorenen Welt sowie an allen, die nicht geglaubt haben.

Die ersten beiden alten Himmel, die jetzt vorhanden sind, sollen verbrannt und neu gemacht werden. Wenn ich aus einem alten Kleid durch Verkürzung ein neues Kleid mache, steht das neue mit dem alten in einer gewissen Beziehung. Wir wollen uns diese Gedanken gut merken. Die beiden alten Himmel sind materiell (sinnlich wahrnehmbar), sie werden in der Heiligen Schrift unterschieden.

Er stellt die Lufthülle um die Erde dar, in der die Vögel fliegen und die Geschöpfe atmen.

Der zweite Himmel

Er umfaßt das Weltall mit allen Sternen und wird in der Schrift auch „Firmament“ genannt.

Beide Himmel gehören zur vergänglichen Welt. Demzufolge kommt die gesamte Sternenwelt mit in die Auflösung und Verbrennung. Wir wissen nicht, wieviele Millionen von Sonnen-und Sternensystemen es gibt. Je weiter der Mensch mit Hilfe der Technik ins All eindringt, desto gewaltiger öffnet sich ihm seine Fülle. Für das menschliche Verständnis ist es unendlich, obgleich Gott ein Ende gesetzt hat. Alles, was bereits unseren Sinnen unterworfen ist, empfinden wir als überwältigend, obwohl die Erde zu den kleinsten Planeten gehört. Alles dieses wird mit gewaltigem Geräusch im Brand aufgelöst werden.

Der dritte Himmel

Nach der Bibel ist er ein Geisthimmel und der unterste der nicht mehr materiellen Himmel. Dieser geistliche Ort dient zur Aufbewahrung der Seelen und wird im Griechischen Hades genannt. Er besteht aus „Paradies“ und „Gefängnis“.

Das Paradies

Nach der Schrift ist es für die Erretteten bestimmt. Von ihm redet der Herr bereits am Kreuz, und Paulus wurde dorthin entrückt (2. Kor. 12,3-4).

Das Gefängnis

Es ist den Verlorenen vorbehalten. In 1. Petr. 3,19 ist die Wahl der Bezeichnung erkennbar.

Der Hades (bestehend aus Paradies und Gefängnis) wird nach dem großen weißen Thron in den Feuersee geworfen, sagt Gottes Wort in Offbahrung 20,14. Daraus ist zu schließen, daß der Geistort Hades in den Geistort Gehenna geworfen wird. Damit wird eine Meinung unter Gläubigen widerlegt, daß der Hades nur ein Zustand sei. Ein Zustand wird beendet, aber ein Gegenstand wird ortsverändert.

Die neue Erde

Wir haben gelesen, daß sie nicht materiell, sondern ein von Gott neu erschaffener „Geistort“ ist.

Die alte Erde

Sie und die Himmel müssen wegen der Sünde in die Verbrennung kommen. Deshalb steht im Ausgangsvers geschrieben: „…In welchen Gerechtigkeit wohnt.“ Dort hat die Gerechtigkeit ihre Wohnung. Da man zu Hause ist, wo man wohnt, wird es keine Sünde mehr geben, weil dort Gottes Gerechtigkeit in ihrer ganzen Stärke wohnt. (Nebenbei bemerkt, ist es nicht verwunderlich, daß die Schattenbilder des millenischen Reiches auf die irregeleiteten Seelen der sogenannten Zeugen Jehovas eine anziehende Wirkung haben). Die neue Erde wird von zwei neuen Himmeln umgeben sein, so wie die alte von dem atmosphärischen und dem kosmischen Himmel umgeben ist.

Das, was jetzt geschrieben wird, steht nicht wortwörtlich in der Bibel, sondern ist mehr als Auslegung zu betrachten. Der Artikelschreiber ist aber fest davon überzeugt, daß die neue Erde aus der Asche der zerfallenen und verbrannten alten Erde geschaffen wird. Trotz aufkommender Schwierigkeiten wollen wir uns bemühen, die biblischen Mitteilungen zu verstehen. Wenn die Heilige Schrift sagt, daß alles neu geworden ist und wird, macht sie das anhand zweier Stellen des Neuen Testaments verständlich. In 2. Korinther 5,17 heißt es: „Daher, wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden.“ Unter diesem

einen Gesichtspunkt hat die neue Schöpfung ihre Vollerfüllung gefunden, denn es heißt ausdrücklich, „…da ist eine neue Schöpfung…“ Den weiteren Gesichtspunkt finden wir in Offenbarung 21,5, als der auf dem Thron sitzende Herr redete und sprach: „Siehe, Ich mache alles neu.“ Die Erfüllung dieser Aussage steht noch bevor. Bei der Bibelstelle in Offenbahrung 21,2-8 geht es um das Tausendjahrreich. Darum ist die Äußerung „Siehe, Ich mache alles neu“ zukünftig. Diese neue Erde mit den neuen Himmeln ist eine kommende Wirklichkeit, die nicht chronologisch, sondern logisch geschrieben ist. Sie wird in Offenbarung 21,1 als eine künftige Neuwerdung ausgedrückt! Bei dieser Schriftstelle handelt es sich um die „Ewigkeit“.

Zur Überbrückung des Verständnisses genügt es nicht zu sagen, Gott könne aus einer zerfallenen Materie erneut Geist machen. Zwei Bibelstellen enthalten den Hinweis, daß der Herr alles neu macht. Die eine entspricht „der neuen Schöpfung unserer Leiber“ und die andere „der neuen Erde“. Nach 1. Kor. 15,44 unterliegt unser zerfallener Leib bei der Auferstehung dem gleichen Vorgang. Zwar ist der sündige Leib ins Gericht gekommen, doch eine Neuschöpfung hat stattgefunden. Der auf dem Throne Sitzende kündet die neue Erde an und sagt: „Siehe, Ich mache alles neu.“ Sollte die neue Erde nicht dem gleichen Vorgang unterworfen sein, da in ihrem Zusammenhang die gleiche Ausdrucksweise gewählt wurde? Leib und Erde sind beide materiell, im Gericht befindlich, unter einer versprochenen Neu werdung und dem Verfall unterworfen wegen der Sünde.

Die Bewohner der neuen Erde

Wir müssen wissen, daß „Israel“ die neue Erde bewohnen wird, da es bereits auf dieser alten Erde eine irdische Verheißung hatte. Der Apostel Paulus schreibt: „Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja und in ihm das Amen“ (2. Kor. 1,20). Eine Verheißung, die alte Erde betreffend, ohne Gerechtigkeit wegen der Sünde hat keinen Bestand. Dennoch erfüllt sich die der alten Erde gegebene irdische Verheißung auf der neuen Erde. Die neue Erde ist „bleibend“, weil Gottes Gerechtigkeit darin ist und wohnt. Dagegen ist die alte Erde wegen der Sünde für das Verdammnisurteil bestimmt. Die neuen Himmel gehören zur neuen Erde und stehen zum „Tempel Gottes“ in einem Verhältnis geistlicher Gemeinschaft.

Der Wohnort der Gemeinde in der Ewigkeit

Die Gemeinde wohnt im himmlischen Jerusalem. Dort ist das Haus des Vaters, dort ist auch der Tempel Gottes. Weil Christus der Erbe aller Dinge ist, hat Er die Wohnungen für uns im Hause des Vaters eingerichtet. Der Herr Jesus ging vor bald 2000 Jahren hin, um uns diese Stätte zu bereiten (Joh. 14,1-3). Auf dieser Erde hat Gott wunderschöne Gegenden mit herrlichen Panoramen geschaffen. Alle irdischen Herrlichkeiten schuf Gott in sechs Tagen (1. Mose 1). Doch um uns die Wohnungen zu bereiten, nimmt sich unser Herr 2000 Jahre Zeit. In Seiner Liebe gibt uns unser Herr und Gott alles, teilt mit uns alles und schenkt uns alles. Darum verhält es sich, wie geschrieben steht: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“ (1. Kor. 2,9). Das hat Gott nicht allgemein für Menschen getan, sondern für jene, die Ihn lieben.

Bruder und Schwester, der du durch das Blut des Lammes errettet bist, werde dir bewußt: Du darfst dich täglich über die Liebe deines Herrn erfreuen. Wir können uns von dem folgenden Glanz der Herrlichkeit keine Vorstellung machen. Das Schöne ist, daß es nie mehr einen Abschied geben wird von allen diesen Herrlichkeiten. Ja, der Herr wird die Wohnungen in vollendeter Schönheit und Vollkommenheit bilden und alles hineinlegen, was Er kann. Für uns beginnt die Herrlichkeit, denn wir werden Ihn sehen, „wie er ist“. Allein aus Christi Worten, ohne etwas zu sehen, haben wir bereits einen leichten Vorgeschmack von der Herrlichkeit der Gemeinschaft mit Christus. Die Gemeinde ist für immer im himmlischen Jerusalem zu Hause. Das Haupt ist dann mit dem Leibe vereinigt, und beide bilden den „geistlichen Christus“. In diese Einheit beruft Gott alle Menschen in der jetzigen Zeit der Gnade. Die unermeßlichen Folgen göttlicher Berufung können wir uns nicht vorstellen, noch sie uns zuschreiben. Darum heißt es in Offenbarung 3,12: „…Und er wird nie mehr hinausgehen“. Haben wir richtig gelesen? Ich muß sagen, ja! Wie könnten wir unsere himmlische Wohnung jemals verlassen, wo doch unser himmlischer Vater dort wohnt und unsere himmlische Mutter (nicht die „Mutter Gottes“) die Freiheit gewährt (Gal. 4,26). Der Gedanke, die Herrlichkeit zu verlassen, ist nicht abwegig, denn Engel haben einstmals ihre Behausung verlassen (Jud. 6).

Dem Tausendjahrreich und seinen Bewohnern gilt die spätere bewohnte neue Erde. Prophetisch gilt das folgende Wort in Johannes 10,9b für Israel: „…Sie werden ein- und ausgehen“. Das ist ein Erkennungsmerkmal. Von der neuen Erde kommen sie, und sie gehen ein und wieder aus. Bei dieser Bibelstelle ist von Israel die Rede, denn erst danach sagt der Herr: „…Aber ich habe auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind, auch diese muß ich bringen“. Die anderen Schafe sind von den Nationen. Doch zuvor redet der Herr von Israel, wenn Er sagt: „…Sie werden ein- und ausgehen“. Das ist der Unterscheidung wert. Wo werden jene von der neuen Erde ein- und ausgehen? Sie werden es im Tempel, der im himmlischen Jerusalem steht, tun. Nach Offenbarung 3,12: „Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule machen in dem Tempel meines Gottes, und er wird nie mehr hinausgehen“, steht unser Nichtmehr-Hinausgehen mit dem Tempel in Verbindung. Die Bewohner der neuen Erde werden eingehen zum himmlischen Jerusalem und im Tempel anbeten und danach wieder ausgehen, zurück zur neuen Erde. Die neue Erde gehört dem Volk Israel, welches bereits eine irdische Verheißung besaß. Hinwiederum hat die Gemeinde schon jetzt eine himmlische Verheißung. Darum finden wir uns droben in den Wohnungen des neuen Jerusalems für alle Ewigkeiten wieder.

Die Stellung von Gemeinde und Israel hier und in der Ewigkeit.

Die Gemeinde stellt ein königliches Priestertum dar (1. Petr. 2,9). Ihre Tätigkeit ist sowohl hier auf Erden als auch in der Ewigkeit tempelverbunden und liegt im priesterlichen Innendienst (Weinstock).

Das Israel der neuen Erde stellt dann, wie hier auf der alten Erde, mehr ein priesterliches Königtum dar. Seine Tätigkeit ist sekundär tempelverbunden und liegt sowohl hier auf dieser Erde als auch in der Ewigkeit im königlichen Außendienst (Feigenbaum). Das ist übrigens auch der Grund dafür, daß die Israeliten zum Tempel kommen und wieder gehen, wir, das königliche Priestertum, aber dort bleiben. Israels Schwerpunkt liegt auf der neuen Erde im Königtum. Schon in der Zeit des Gesetzes gehörten elf Stämme zum Königtum und nur der eine Stamm Levi zum Priestertum. Die vielen Erretteten des millenischen Reiches und die des Alten Testamentes werden auf der neuen Erde sein. Doch die kleine Zahl wird oben im Himmel sein, im neuen Jerusalem. Da die Gemeinde im himmlischen Tempel zu Hause ist, gehen wir in das neue Jerusalem ein, aber nie mehr hinaus. Des Vaters Wohnungen bleiben unser Zuhause. Daran wird sich nie mehr etwas ändern. In diesem Hause, von dem der Herr redet, sind wir selbst Eigentümer.

Die alttestamentlichen Schattenbilder zu unserer Belehrung nach Römer 15,4.

Jerusalem (allgemein) wird, wie es heißt, „des großen Königs Stadt sein“. In Psalm 48,2 lesen wir: „Schön ragt empor, eine Freude der ganzen Erde, der Berg Zion an der Nordseite, die Stadt des großen Königs“. Weiter heißt es in Vers 8: „Wie wir gehört hatten, also haben wir es gesehen in der Stadt Jehovas der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes; Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit“. Diese Aussage ist ewigkeitsverbunden. Vom irdischen Jerusalem wird das Urbild in der Herrlichkeit des Himmels zu finden sein. Wir sind so dankbar, daß wir die göttlichen Ordnungen erkennen dürfen. Jerusalem wird des großen Königs Stadt bleiben. Nur wechselt sein Sitz vom Jerusalem in Kanaan zum Jerusalem droben im Himmel. In Psalm 122,4 ist ein Schattenbild des Alten Testaments: „Wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme Jahs… zu preisen den Namen Jehovas!“ Es sind Schattenbilder, da sie dort nach Jerusalem hinaufzogen und alle wieder herauskamen. In Sacharja 14,16-17 wird der gleiche Vorgang beschrieben: „(Die) von Jahr zu Jahr hinaufziehen werden, um den König, Jehova der Heerscharen, anzubeten…“ Eingangs wurde darauf hingewiesen, daß in der Zeit des Gesetzes und im Tausendjahr reich die Anbetung im Tempel die Vorerfüllung war und im himmlischen Jerusalem das Kommen und Hinaufziehen zum Tempel die Vollerfüllung darstellt. Aus Heb. 10,1: „Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat…“, erkennen wir, daß die Schatten der zukünftigen Dinge, nämlich das Aus- und Eingehen Israels zum Anbeten im himmlischen Jerusalem von der neuen Erde her, gemeint sind.

Die zuvor genannten Ausführungen begründen, weshalb in 1. Chron. 24,18-19 die gesamte Priesterordnung nach dem Los des Priestertums aufgeführt wird. Demnach gehörten nach der Schrift 24 Priester zum vollständigen Dienst im Haus des Herrn. 24 ergibt sich aus zwei mal zwölf und soll etwas symbolisieren. Im himmlischen Tempel des neuen Jerusalems versehen 24 Priester des Alten und des Neuen Testamentes ihren Dienst. Wir lesen in Offenbarung 21,12 vom himmlischen Jerusalem. In diesem Vers finden wir zweimal die Zahl zwölf. Das Alte Testament wird durch die zwölf Namen und zwölf Stämme Israels dargestellt. In Vers 14 finden wir ebenso die zweifache Zwölf in den zwölf Namen und den zwölf Aposteln des Lammes, welche das Neue Testament darstellen. Die ewige Priesterschaft, bestehend aus dem Zahlenwert zwölf des Alten und zwölf des Neuen Testamentes, ergibt vierundzwanzig an der Zahl.

Die Gemeinde versieht in diesem Tempel primär den Dienst und Israel sekundär. Dieser Tempel ist nicht von Händen – gemacht (Hebr. 9,22-24). Dort hat Christus Sein Blut zur Reinigung der himmlischen Dinge hineingetragen. Auf die Reinigung selbst soll nicht näher eingegangen werden. Jedoch ist streng zu beachten, daß nach aller Reinigung die „Herrlichmachung“ folgt (Offb. 21,18-21). In diesen vier Versen 18-21 blinken, glitzern und glänzen Gold, Edelsteine und Perlen, welche das Jerusalem droben beschreiben sollen. Um sich diese Wirklichkeit nur annähernd zu vergegenwärtigen, reichen unsere fünf Sinne nicht aus. Wenn wir dort sein werden, werden wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen! Wir haben dann ja kein Fleisch mehr, das bekanntlich die Eigenschaft hat, sich an alles zu gewöhnen, und dadurch auch das Beste minderwertig erscheinen läßt. Wir, die wir unser Leben dem Herrn Jesus übergeben haben und glücklich sind, daß wir Ihm, unserem Heiland gehören, sind dort un-versuchbar zur Sünde. In Offenbarung 21,22 wird mitgeteilt, daß Johannes, indem er hineinschaut, eine erstaunliche Feststellung macht: „Und ich sah keinen Tempel in ihr…“ Kein Tempel mehr? Was ist geschehen? Die Schrift gibt uns die Erklärung: „…Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel und das Lamm“. Geschwister, diese gewaltigen Aussagen des Wortes wären der gründlicheren Untersuchung wert.

Wir kommen jetzt zum Geschehen zurück. Man findet hier den Endzustand völliger Vergeistlichung von allem in Zeit und Materie Dagewesenen. Der Tempel, der nicht mehr gesehen wird, ist noch vorhanden, kann aber nicht mehr an sich gesehen werden. Die überschwengliche Herrlichkeit Gottes überstrahlt alles Übrige. Wir machen einen Halt, um durch die Gnade Gottes zu erahnen, welche Auswirkungen die nicht mehr verborgene Gegenwart Gottes zur Folge hat. Stellen wir uns vor, das Heilige, der Tempel, das Abgesonderte in Israel, selbst auch das himmlische Jerusalem, wird von der allesdurchstrahlenden Herrlichkeit Gottes „in Lichtquellen verwandelt“. Die Herrlichkeit der Überstrahlung Seines Gotteslichtes ist so gewaltig, daß die Eigengestalt zurücktritt. Darauf brenne ich noch mehr, beim Herrn zu sein. Gott selbst ist jetzt der Tempel geworden. Da wir als Errettete nach der Heiligen Schrift zur Familie Gottes gehören, tritt die Eigenständigkeit weitgehendst zurück. Gott nimmt unsere Persönlichkeit in die Seinige auf und macht uns zum Bestandteil Seiner Herrlichkeit. Durch die Bibelstelle in 1. Kor. 15,28 lehrt und führt uns der Herr zum Endzustand, bei dem Gott „alles und in allem“ sein wird. Wir stehen dann mitten in dieser Fülle der Herrlichkeit – wir sind Bestandteil Gottes geworden. Spricht nicht der Herr davon, wenn Er in Johannes 10,34 und Psalm 82,6 sagt: „Ihr seid Götter“? Auch über diese Aussage kann „die Schrift nicht aufgelöst werden“.

Im folgenden unsere Grundbezüge: „Christus in euch“, wir, die wir errettet sind, haben unsere Führung heute in dieser Stunde und haben vom Zukünftigen gehört und das Kommende in Verbindung mit der neuen Erde und den neuen Himmeln geistlich gesehen. Völlige Vergeistlichung, durch die wir Bestandteil des Christus sind, der uns zum Anteil der Erben berufen hat, wurde uns dargelegt. Für unsere Wohnungen dort bezahlte der Herr einen außerordentlich hohen Preis. Dadurch wurden wir persönlich in diese Herrlichkeit einbezogen, in die Fülle der Herrlichkeit Gottes. Die Schrift teilt uns sogar mit, daß wir Ihm gleich sein werden. Das ist die Absicht Gottes mit uns elenden Sündern. Wegen des so hohen Kaufpreises haben wir kein Recht, Gott vorzugreifen, obschon ich gedanklich diesen Geschehnissen so sehr nahe bin. Es ist Sein Wille, daß wir noch hier weilen. Weil wir Ihm gleich sein werden, gehen wir ganz in der Fülle Gottes auf und sitzen mit Ihm im Glanz Seiner Herrlichkeit auf dem Thron unseres Herrn (Offb. 3,21).

In Bezug auf unsere Erbberechtigung sind unsere Namen im Amtsregister des Himmels eingetragen. Ein Testament tritt erst nach dem Tod des Verfassers in Kraft. Christus ist gestorben, der Tod ist eingetreten, darum liegt das Neue Testament in unseren Händen. Sicherlich freuen wir uns, wenn unsere Namen im Himmel geschrieben sind. Wir sollen aber fragen, ob wir vor dem Herrn im Bewusstsein der hohen Berufung, in die der Herr uns in Gnaden durch Sein hohes Opfer gebracht hat, wandeln. Sind wir noch in der Dankbarkeit und Liebe vor unserem Gott? Nicht wir stehen in der Verheißung neuer Himmel und einer neuen Erde, sondern Israel. Doch wir ziehen etwa 1000 Jahre vor Israel in die Verheißung der Ewigkeit ein. Wir stehen vor Israel in einer noch größeren Verantwortung! Die Schrift ermahnt uns, in Treue, Aufrichtigkeit und im festen Glauben zu unserem Gott zu rufen: „Komme bald, Herr Jesus!“ Denn mit Seiner Ankunft erscheint uns zugleich auch Seine ganze Herrlichkeit. Der verlorenen Welt wird dieses Geschehen verborgen bleiben. Unser treuer Herr kommt uns entgegen. Die Schrift sagt ausdrücklich, daß Er aus des Himmels Herrlichkeit bis herunter in den Lufthimmel, in den Wolken, kommt. Hier wartet Er, und der Heilige Geist, der Brautwerber von Christi Braut, führt zum Herrn, der uns in die Herrlichkeit droben einführt. Die Hoffnung Seiner Wiederkunft ist unsere lebendige Hoffnung. Wie erfreulich ist es, daß wir bei der Auferstehung, bei der Entrükkung, einen neuen Leib bekommen. Durch einen neuen Leib, den Geistleib, werden wir in der Lage sein, die Herrlichkeiten zu erleben, die der Herr für uns, die wir Ihn lieben, bereitet hat.

W. BERGMANN

Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Hebräer 10, 35

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