Werner Bergmann

Er widmete sich einige Zeit dem klassischen Ringen, bis er sich vom Herrn vor die Wahl gestellt sah, seine Kraft entweder dem Sport oder der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung fiel zugunsten seines Herrn. Daraufhin schloß er sich konsequent der Jugendgruppe an.
Als Soldat erlebte er im 2. Wett­krieg viel Bewahrung. Während seiner Kriegsgefangenschaft in England nahm er Kontakt zu Gläubigen auf. Im Oktober 1948 flüchtete er aus seiner Heimat in den Westen, um Zwangs­verpflichtungen zu entgehen.
In Frankfurt am Main begann er umgehend, in seinem erlernten Beruf als Maurer zu arbeiten. Wenige Jahre später lernte er seine Frau Helga ken­nen. Ihnen wurde eine Tochter ge­schenkt, die leider im Alter von 19 Jahren durch einen Autounfall ums Leben kam. Mit großem Fleiß arbeite­te sich Werner Bergmann bald zum Polier und später bis zum Bauleiter hoch. So manches Wohn- und Ge­schäftsgebäude in Frankfurt wurde unter seiner Leitung erstellt. Er war bei seinen Arbeitgebern und Kollegen überaus geschätzt.
Trotz der hohen Anforderungen in seinem Beruf verbrachte Werner Berg­mann täglich mehrere Stunden mit Bibelstudium. Neben dem regelmäßi­gen Besuch einer Gemeinde begann er 1966 mit evangelistischen Vorträ­gen in der Wohnung von Ehepaar Hubener. Wenige Monate später ent­stand ein Hauskreis, und auf Wunsch vieler wurde 1967 daraus eine Ge­meinde. Vielen Menschen durfte er den Weg zum Herrn Jesus weisen. In dieser Zeit begannen auch die seel­sorgerlichen Dienste unseres Bruders.
Er hatte immer ein Herz für die Armen, Schwachen und Unterdrück­ten. Deshalb wirkte er zusammen mit Bruder Leonid Kolomietz im Missions­werk Regenbogen e.V., um Gläubigen hinter dem Eisernen Vorhang zu hel­fen. Werner Bergmann war mit diesen Völkern sehr verbunden, und tiefe Spuren göttlichen und finanziellen Se­gens wurden dort hinterlassen.
1968 ergaben sich erste Kontakte zu Bruder Gottfried Eisenhut, der da­mals in Bad Salzschlirf tätig war. 1970 war Werner Bergmann Mitbegründer des Missionswerks Central e.V., heu­te in Blekendorf an der Ostsee. Er hielt dort regelmäßig Freizeiten für Gläubi­ge zur Vertiefung der Lehre des Wor­tes Gottes. Dank seiner unermüdli­chen seelsorgerlichen Hilfsbereitschaft erfuhren viele Menschen Befreiung aus okkulten Bindungen.
Durch das geistliche Wirken von Werner Bergmann entstanden über ein Dutzend Missionsgemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seine Dienste führten ihn auch in Gemeinden verschiedenster Denominationen, Bibelschulen und Missionsgesellschaften. Seine Verkün­digungen waren von einem außeror­dentlich tiefen und reichen Erkennen des Wortes Gottes geprägt. Von ihm verfaßte Bücher und Schriftreihen mit Auslegungen des Wortes Gottes wur­den schon vielen zur Quelle göttlicher Segnungen. Sein liebevoller Einsatz für Schwache, Bedrückte und Elende, verbunden mit seinen reichen geistli­chen Erfahrungen zeichneten ihn aus. Er war immer für Hilfesuchende da, obwohl ihm viel Verleumdung und Wi­derstand entgegengebracht wurden.
Mit großem Interesse beobachtete Werner Bergmann die Geschehnisse auf den Missionsfeldern. Knapp 10 Jahre bewegte ihn das Anliegen einer gemeindeverbundenen Missionsarbeit in Übersee, bis 1985 durch sein maß­gebliches Mitwirken das Missionswerk Lebenslicht e.V. entstand. Er lehnte eine verantwortliche Position im Ver­ein ab, setzte sich jedoch um so mehr für die Aufgaben des Missionswerks ein. Eine gute geistliche Zurüstung der ersten Missionare war ihm ein großes Anliegen. Er widmete sich mit enor­mem Zeitaufwand und viel Liebe die­sem Dienst.
Vor neun Jahren ließ der Herr in seinem Leben ein Krebsleiden zu.
Durch das Glaubensgebet der Ge­meindeältesten, das Gebet vieler Ge­schwister und durch ärztliche Hilfe schenkte der lebendige Gott eine Hei­lung, so daß er alle Dienste und Aufga­ben ungehindert weiter tun konnte. Im Frühjahr 1994 trat das gleiche Leiden in fortgeschrittenem Stadium wieder auf. Unserem großen Gott, der Leben gibt und Leben nimmt, schien es nun wohl, unseren geliebten Bruder, der uns als lebendiger Brief Christi diente, zu sich in die Ewigkeit heimzuholen.
Werner Bergmann war ein treuer Knecht Jesu, ein Mann Gottes, der den guten Kampf gekämpft und den Lauf vollendet hat. Was der Herr Je­sus durch ihn getan hat, läßt sich in Worten nicht wiedergeben. Dem Herrn Jesus sei Preis und Ehre für alle Seg­nungen, Hilfen und Unterweisungen, die wir durch unseren Bruder empfan­gen haben. In seinem Leben erfüllte sich das Wort aus Gal.2,20a:
"… und nicht mehr lebe ich, son­dern Christus lebt in mir"
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