„Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig, duldsam.“ 2. Tim. 2,24

Mit Sicherheit spielen dabei auch die politisch-religiös-äu-ßeren Einflüsse auf das biblische Gemeindeleben eine wesentliche Rolle. Wir könnten die Frage stellen: Ist denn für diese Situation der Arm unseres Gottes zu kurz gewesen, um dies zu verhindern oder Abhilfe zu schaffen? Wir wollen unter keinen Umständen an der Macht des Herrn zweifeln. Mit Gewißheit können wir bezeugen, daß Er die Macht hat, in allen Lagen den einzelnen Gläubigen durchzubringen sowie ganze Gemeinden zu führen. Weshalb aber hat Gott Gemeinden und ihre Richtungen sowohl gesegnet, als auch später der Auflösung unterworfen?
Oftmals waren die Gründer verschiedener Benennungen solche Männer, die ein besonderes Glaubens- oder Geistesprofil hatten. Warum aber sah man beim Ableben dieser Leute einen Rücklauf oder einen Stillstand? Besehen wir die heutigen Benennungen, so sind diese bald alle vom Rücklauf gezeichnet:
a) Den Rücklauf äußerlich durch Abnahme ihrer Zahlenbestände.
b) Den Rücklauf innerlich durch Abnahme der geistlichen Werte.
c) Den Rücklauf äußerlich und innerlich zugleich (a + b).
Wenn wir aber wissen, daß Stillstand auch Rückgang ist, dann zeigt uns das Bild „a – c“ den heutigen Abfall.
Die Gefahr der Reduktion wurde allgemein schon früh erkannt. Die Maßnahmen, sich gegen den Rückgang zu stellen, verliefen jedoch recht unterschiedlich. Wie uns die Geschichte lehrt, verliefen die Reaktionen zumeist ungeistlich. Wir wollen versuchen, die wesentlichen Abläufe der Vergangenheit aufzuzeigen, damit wir uns ein möglichst genaues Bild machen können.
1.) Eine oft gebrauchte Methodik ist die doktrinäre Beherrschung ihrer Glieder (Mitglieder). Bei dieser Art werden menschliche Satzungen aufgestellt, was erlaubt und was verboten ist. Es muß hier nicht erwähnt werden, daß solche religiösen Systeme nicht die Bestätigung der Heiligen Schrift haben. In 1. Petr. 5,3 ist gesagt: „nicht als die da herrschen
über ihre Besitztümer.“ Dennoch muß hier betont werden, daß alles, was nicht in der Freiheit der Kinder Gottes verläuft, ein Beherrschen derselben ist (Rom. 8,21). Denn nur dort, wo der Geist des Herrn ist, ist Freiheit (2. Kor. 3,17).
2.) Eine andere Art unter den Erretteten ist die Flucht in die „Gesetzlichkeit“ der Gläubigen. Zwar stellt man keine schriftlichen Satzungen auf, doch beherrscht und bedrückt man die Gläubigen mit lehrhafter Gesetzesart. Hier liegt eine gefährliche Verkennung des Willens Gottes vor. Warum? Weil sogar unter Vorgabe des Wortes Gottes versucht wird, die Gesetzlichkeiten als gottgewollt hinzustellen. Die von dieser Falschlehre mit der Schrift im NT betrogenen Kinder Gottes sind fest davon überzeugt, daß ihre Gesetzlichkeit die Freiheit der Kinder Gotte ausdrücke. Wenn Christus des Gesetzes Ende ist, dann ist ER es auch für diese fluchwürdigen Gesetzlichkeiten (Gal. 3,10a), die man belogenerweise für geistlich erklärt.
3.) Eine nächste Seite unter den Gläubigen ist die Passivität. Man sagt, daß nichts ohne den Willen Gottes geschehe. Somit sieht man die Rückbildung der Gemeinden als heiligen Willen Gottes an! Diese Gläubigen übersehen aber ganz und gar,
daß der Herr uns den Auftrag der Evangeliumsverkündigung gegeben hat. Wenn wir Sein Evangelium nicht weiterverbreiten, stehen wir ebenso nicht in Seinem heiligen Willen. Diese Gläubigen sind „passiv“, weil sie in der Frage des Evangelisierens außerhalb Seines Willens wandeln. Das Hören des Wortes wird dann immer mehr zu einer Selbstbeweihräucherung.
4.) Eine dem Fleische sehr angenehme Art ist die Hochhaltung der „Tradition“. Die religiöse und die christliche Tradition ist eine im biblischen Bereich vollzogene Vermischung von der Bibel und menschlicher Gewohnheit. Das, woran der Mensch von Kindheit und Jugend an gewohnt ist, hält er dieser Umstände wegen allein schon fest. Die Gewohnheit ist bei vielen Leuten das tragende Element ihrer Lebensabwicklung. Das mag in der Politik und den Religionen so sein; in unserem Glaubens- und Geistesleben aber sollte Christus Selbst und nicht die Tradition uns lenken und führen.
Die vorgenannten Punkte 1 – 4 zeigen uns den Fluchtort in Gemeinden und ganzen Denominationen, sobald Rückläufigkeit (von a – c ) einsetzt. Es ist überhaupt die große Frage, weshalb es so schwerfällt, den biblisch vorgezeichneten Weg zu gehen. Denn das Wort läßt uns nicht im
Ungewissen.
A. Zumeist ist die Rückläufigkeit in Gemeinden ein Verlassen der ersten Liebe. Nach Offb. 2,5 hat die Gemeinde in diesem Fall „Buße“ zu tun.
B. Ein weiterer Grund liegt in der Vernachlässigung der Verbreitung des Evangeliums. Darum finden wir in Offb. 2,5 die Aufforderung, die ersten Werke zu tun.
C. Oft ist Gleichgültigkeit und Ermüdung der Grund, weshalb das Werk eines Evangelisten nicht mehr getan wird (2. Tim. 4,5). Hier ist ebenso Buße zu tun.
D. Die Irrlehre, wir brauchten heute nicht mehr das Evangelium zu verkündigen, die Weiterführung der Erretteten sei wichtiger, ist abzulehnen. Das eine haben wir zu tun, das andere nicht zu lassen, ist die Lehre der Schrift.
Sobald aber über die von.A – D genannten Sünden nicht Buße getan worden ist, mag ein Segen bei Gehorsam wieder einsetzen. Es fehlt jedoch der Segen der Beständigkeit zur Dauerhaftigkeit der Existenz der Gemeinde.
Alle vorgebrachten Möglichkeiten in den Ordnungen der Gemeindestrukturen sind heute genauso vorhanden.  Zu  aller-
meist finden unheilige Gewohnheiten dort den Eingang, wo das geistliche Niveau der Vorsteher, wie auch der Gemeinden selbst, für wichtig befunden werden. Oft werden diese Erkenntnisse durch die nachfolgenden Generationen einfach weitergeschleppt, als ob es Wort Gottes sei. Wir aber wundern uns, daß der mächtige Gott im Himmel „zuläßt“, wie heute Gemeinden mit ihrem einstigen Zeugnis von der Bildfläche verschwinden. Nicht selten waren es die Sünden von A – D, über die nie Buße getan worden ist. Für erneut aufgetretene Schwachheiten reicht dann der Segensrückhalt nicht mehr aus, und sie verschwinden.
Gott ruft nach bestimmten Zeitfolgen in den jeweiligen weltweiten geistlichen Situationen verschiedene Gemeinderichtungen ins Leben und segnet diese nachhaltig. (Siehe hierzu das Buch „Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt“) Das, was am stärksten fehlt oder am Boden liegt, segnet der treue Herr dann besonders stark. Die durch das dunkle Mittelalter abhanden gekommenen Segnungen der Schrift verband der Herr in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder mit den Darreichungen von Erwekkungszeiten. Solche Herabreichungen schenkt der Herr heute ebenso, auch ohne große Erweckungszeit.
II. Wir wenden uns an dieser Stelle dem Textvers zu und versuchen, ins Detail zu gehen. Unter I. war bei Rücklauf und Stillstand von Gemeinden gesagt worden, daß die Benennungen oft ihre Blütezeiten unter dem Lebensablauf der Gründer mit besonderem Glaubens- und Geistesprofil hatten. Für die Stellung der Aufträge von Gott hatte der Herr zumeist Persönlichkeiten oder Originale erwählt. So war es bei den bekannten Männern wie: Wesley, Menno, Zinzendorf usw.
Mit dem Ableben solcher Persönlichkeiten erfahren Gemeinden und Richtungen tiefgreifende Veränderungen. Letztlich bewegen sich die genannten Veränderungen nach Treue und Liebe derer zum Herrn und Seinem Wort, die verantwortlich sind. Das, was zur fruchtbaren Erhaltung der Gemeinde notwendig ist, entnehmen wir aus dem Textvers, der uns in die Praxis führt. Die wenigen Punkte wollen wir hier behandeln:
„Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten.“ Streit, Widerstreit und Zank ist dort, wo die Herzen (auch von Ältesten und solchen, die Ältestendienste tun) nicht gereinigt sind. Streitende suchen ihr eigenes Recht, welches nicht das Recht des Herrn ist. Die Ursachen für die Sünden und Unheiligkeiten in der Gemeinde zu Korinth lagen nach
den Angaben des Apostels in 1. Kor. 3,3 dort, wo wir lesen: „da Neid und Streit unter euch ist.“ Diese beiden Sünden verhinderten in Korinth die Reinigung von vielen anderen Boshaftigkeiten. „Neid und Streit“ sind nach dem NT Geschwister der Finsternis. Es sind die Wurzeln in den Herzen der Kinder Gottes, die geduldet und geliebt werden. Aus ihnen brechen dann bei entsprechenden Umständen viele andere Sünden hervor. Nicht umsonst sind die beiden Basissünden zusammen benannt. Das finden wir auch u. a. in Phil. 1,15; Rom. 1,29; Jak. 3,14 + 16.
Der Neid wurzelt ganz tief in der Seele. Die meisten der Erretteten wissen noch nicht einmal, daß sie Neid in sich beherbergen. Allein nur offenbarte Gelegenheiten lassen das verborgene Strandgut der Sünde im Streit sichtbar werden. Der Streit ist die nach außen getragene Sünde des Neides! Der Streit zerstört die Liebe des Herrn in den Herzen von Gläubigen. Der Streit beginnt nicht dort, wo Scheltwort mit Scheltwort beglichen wird (1. Petr. 3,9), sondern dort, wo die Liebe des Herrn dem Nächsten nicht gebracht oder ihm vorenthalten wird. Wenn sich die wahre Liebe Jesu nicht erbittern läßt (1. Kor. 13,5) und es kommt zum Streit, ist bewiesen, daß in jenen beiden Seiten die Liebe Jesu
nicht oder zu gering vorhanden war.
In jedem  Fall  will  der  Herr nicht, daß die Seinen „streiten“, „sondern gegen alle milde“ seien. Wenn diese Eigenschaft des Herrn:   Milde,  mehr  von  den Gläubigen angenommen würde, gäbe es auch viel weniger Härten unter den Erretteten. Die Milde ist uns von Natur aus fremd. Deshalb schreibt Paulus in Kol. 3,12: „Ziehet nun an, als Auserwählte  …  Milde,  Langmut, einander ertragend.“ Ziehet nun an – das ist denen gesagt,  die schon errettet sind (Auserwählte).   Das   bedeutet klar, daß wir diese Eigenschaften wie z. B. Milde als Kinder Gottes vom Herrn erhalten können. Doch ist es mehr als nur eine Bitte unseres Herrn.  Es heißt   über  die   Milde,   gleich einem Befehl: „Ziehet nun an“. Was ist, wenn diese Milde ganz fehlt  und die  Härte  regiert? Dann handelt es sich um unheilige Kinder Gottes. Leider meinen ungeheiligte (unmilde) Gläubige, sich im Recht zu bewegen, wenn sie andere in Härte verurteilen. In jedem Falle sollen wir das Wesen Jesu an uns tragen, milde zu sein gegen jedermann. Es  steht   geschrieben   „gegen alle“, somit auch gegen die Ungläubigen.
„Lehrfähig“. Die Lehrfähigkeit bedingt, die Lehre des NT genau zu kennen. Überall dort, wo die

Lehre des Wortes fehlt, treten menschliche Meinungen in den Vordergrund. Lehrfähig kann nur der sein, welcher zuvor selbst „belehrt“ worden ist. Die große Not in unserer heutigen Zeit ist der Mangel der Gläubigen in der Lehre der Schrift. Zu allermeist wird nachgeredet, was andere gemeint und gesagt haben. Sie sind aber nicht in der Lage, das Wort der Schrift lehrenhaft auszulegen. Dadurch werden Dinge der Wahrheit als Halbwahrheiten behauptet. Die Halbwahrheiten geraten wiederum infolge der Mehrheits-Meinung in Lügen. In diesem Licht steht die Gemeinde Jesu weltweit vor Gott. Viele von ihnen möchten wie unter Zwang andere belehren; nur sie selbst sind nicht genügend belehrt. Nach Jak. 3,1 empfangen die Lehrer ein härteres Urteil.
„Duldsam“. Die Duldung des Nächsten ist auch seine Anerkennung. Wer seinen Bruder nicht anerkennt, verleugnet das Erlösungswerk Christi im Nächsten. Sobald ein Gläubiger nicht völlig in der Vergebung lebt, treten Probleme der Duldung des Nächsten auf. Die Krankheit der Unduldsamkeit liegt von ihren Ausgängen her in der geringen Liebe zum Herrn. Die Duldung bei Erretteten betrifft oft die Dinge der Sünde (Psalm 101,5), aber zu wenig auf der Seite der Wahrheit, wie wir dies in Offb. 2,20 lesen können. An-
dere im Sinne Jesu zu dulden, läuft über die sehr harte Maßnahme gegen sich selbst, die „eigene Sünde“ nicht mehr zu dulden.
III.  In der Auslegung unter I. und II. war bereits am Rande das eigentliche Problem angesprochen   worden.   Sobald   ein Gründer oder eine Persönlichkeit in die Ewigkeit abgerufen wird, steht in erster Linie die Gemeinde auf ganz neuem Boden    der    Verantwortlichkeit. Niemals sollte eine Persönlichkeit „nachgemacht“ werden. Es läuft sonst alles in das böse Muster des Diotrephes gemäß 3. Joh. Vers 9 hinaus. Es haben einzig Brüder unter Brüdern in der Liebe des Gemein-schaft der Verantwortung vor dem Herrn zu stehen  Unterwirft sich nicht jeder jedem, so tritt Streit auf. Der Beweis ist dann gegeben, daß die Liebe des Herrn völlig fehlt. Die Folge davon können offene oder verborgene Streitigkeiten sein. Die geschichtliche     Vergangenheit hat bewiesen, daß der Fehlbestand an Liebe Jesu zu Trennungen geführt hat, was vom Teufel ist. Es haben Gläubige gedacht: Streit   kann   durch   Trennung verhindert werden. Das ist aber meistens ein Trugschluß,  weil danach  der Segen  des  Herrn ausbleibt. Gewiß gibt es Trennungen nach dem Willen Gottes (von der Urgemeinde bis zu Luther usw.), dann aber wird der
Herr sichtbarlich Seine Segnungen geben. Diese Basis ist keinesfalls gegeben, wenn sich Brüder aus Mangel an Liebe Jesu trennen. Wissen wir doch, daß ein Knecht des Herrn nicht streiten soll.
Ein äußerst wichtiger Punkt ist anerkennende Milde gegen alle Geschwister,  wenngleich  auch solche dabei sein mögen,  die gegen unser Naturell oder gegen Lehrverständnisse   laufen.   Allein bereits, daß der treue Herr sie mit Seinem Opferblut gerettet hat, fordert unsere ganze Liebe Jesu gegen sie. Die Milde geht so weit, daß wir sie sogar vor den Urteilen anderer Geschwister schützen sollen! Ob wir in der Praxis wirklich dazu bereit  sind,  beweist,   ob wir selbst in der Liebe Jesu handeln oder aber, daß unsere Jesusliebe Theorie ist. Der Herr belehrt uns in Matth. 7,2: „mit welchem Maß ihr messet, wird auch euch gemessen werden.“ D. h., so wie wir mit dem Nächsten handeln, wird der Herr am Richterstuhl mit uns verfahren. Die Ankündigung   dafür   liegt   also  schon schriftlich vor.  Wir  brauchen dies nur zu glauben.
Älteste und Vorsteher in einer Gemeinde müssen in der Lage sein, die bestehenden, durch Lehre begründeten Verhaltensweisen in einer geforderten Anfrage zu verantworten. Sie müssen sie mit der Schrift be-
weisen können. Darum befindet sich im Inhalt des Textverses das Wort „lehrfähig“. Fehlt es an diesem Glaubens- und Geistesgut bereits in der vordersten  Linie, werden die Glaubensschwachen mit den Angriffen Satans nicht zurechtkommen. Dies begründet doch auch das Wort des Paulus in 1. Tim. 4,16: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre, beharre in diesen Dingen.“ Es ist verständlich, daß die Lehre einer Gemeinde vor Gott gewichtiger als die einer Einzelperson ist. Wo hätten sonst die vielen Ermahnungen in der Schrift einen Sinn (z. B. Hebr.  13,17), wenn sie nicht befolgt zu werden brauchten? Die örtliche Gemeinde ist kein Tummelplatz für eigenwillige Kinder Gottes. Genau wegen  dieser   Verantwortlichkeit der Ältesten sollen diese und nicht andere das schwere Urteil nach Jak. 3,1 empfangen. Wenn aber einzelne Gläubige andere Lehrgüter   in einer  Gemeinde und gegen diese verstreuen, so V sündigen jene gegen das Wort des Herrn, wie auch gegen die Geschwister. In diesem Bereich liegt eine beständige Spaltungsgefahr, weil gegen die Gemeinde gesündigt wird, und Sünde ein Patent Satans ist.
In der zuvor behandelten Stelle über die „Lehrfähigkeit“ soll ebenso die notwendige Duldung nicht fehlen. Es geht in einer Gemeinde nicht nach „Macht“,
sondern nach der auszulebenden Liebe im Herzen aller. Die Liebe Christi hat „duldsam“ zu sein, obgleich Sünde dabei nicht gutgeheißen wird. Mit Sicherheit werden dabei äußerst hohe Anforderungen an Älteste gestellt. Denn von ihnen erwartet der Herr, trotz der Unheiligkeiten der Gläubigen, immer den Weg der Liebe und des Friedens vor Gott und Menschen. Zu dieser Wegbegehung wird viel duldsames Verhalten gefordert, damit in einer örtlichen Gemeinde Gottes Verherrlichung entsteht. Für dieses Ziel muß um Weisheit von Gott gebeten werden. Aus uns selbst vermögen wir das Wesen Seiner Liebe in duldsamer Weise gar nicht auszuleben. Wir benötigen in allem Seine große Hilfe Tag für Tag.
Abschließendes: Nach Einsichtnahme der Auslegung gelangen wir zur Überzeugung, daß die ganze Gnade Gottes benötigt wird, eine Gemeinde im Lichte des Herrn zu halten. Die Grund-
lage dafür sind demütige Herzen vor dem alleinigen Gott, die mit der Liebe Jesu überströmend angefüllt sind. In der Gemeinschaft zu allen Geschwistern hat die Milde mit der Duldsamkeit zu regieren. Lieber ungerecht behandelt werden, als Ungerechtigkeit tun. Sobald wir unser eigenes Recht als Älteste suchen, wird das Recht Gottes zertreten. Der Herr Jesus ist uns in Seinem irdischen Leben das leuchtende Vorbild. Wie Er getan hat, sollen wir handeln und tun. Der notwendige Friede wird sonst nicht in einer Gemeinde gewahrt. Die Ältesten sind aber vor Gott betreffs dieses notwendigen Friedens in einer Gemeinde verantwortlich. Nach 1. Tim. 5,17 sollen die Ältesten doppelter Ehre würdig geachtet werden. Es bedeutet ebenfalls, daß für sie gebetet werden soll. Es erhebt sich an dieser Stelle die Frage, ob uns so viel an der örtlichen Gemeinde liegt, daß wir auch für die Ältesten beten.

„Wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.“
(2. Kor. 9,6)
 
Werner Bergmann
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