Die sieben Bösen (Heft 12)

werden, warum wir uns nicht gereinigt haben, aber auch, wieviel Segen uns verloren gegangen ist. Darum ist es meine innige Bitte vor dem Herrn, daß jeder Leser dieses Heftes Nr.12 in den beschriebenen Sünden angesprochen werden möchte, damit die gottgewollte Heiligung einziehe. Möchte diese Auslegung vielen ein Anstoß zur Reinigung und zur Beseitigung von Sünden werden, denn der Herr ist sehr nahe.

Der Schreiber

Der Eigenwille

Jeder Mensch hat einen eigenen Willen, aber nicht jeder Mensch ist eigenwillig. Gott hat den Menschen mit einem Willen ausgerüstet, nicht aber hat Er ihn eigenwillig geschaffen. Der Wille des Menschen ist notwendig, damit er seinen Lebensbedürfnissen gerecht werden kann. Der Eigenwille aber ist ein schwerer Sündenschaden aus der Zeit des Gartens Eden und hängt mit dem Sündenfall zusammen. Für den Erretteten ist es deshalb außerordentlich wichtig zu wissen, wo der Greuel des Eigenwillens seinen Anfang genommen hat. Je tiefer ein Kind Gottes in der Sünde des Eigenwillens verstrickt ist, desto weniger geistliches Rechtsempfinden besitzt es. Wichtig ist darum nicht, wie der Mensch den Eigenwillen beurteilt, sondern wie Gott ihn sieht. Und Gott sieht ihn so wie in I.Sam.15,23 beschrieben: „Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst.“ Dort wo das Wort „Götzendienst“ steht, finden wir in der Fußnote „Teraphim“. Die Teraphim waren Hausgötzen in Form von Götzenfiguren oder Götzenbildern. Wissen wir doch, daß Rahel die Teraphim zum Todesverhängnis wurden (1.Mo.31,19 und 32). Gottes Beurteilung über den Eigenwillen ist so vernichtend, daß jeder Gläubige sich im Lichte Gottes fragen sollte, ob Eigenwille in seinem Leben vorhanden ist. Der Ursprung dieser Sünde ist allein in Satan zu erkennen. Demnach ist der EigenwiHe in einem Erlösten satanisch. Die maximale Schuld eines Gläubigen

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liegt aber nicht dort, wo Eigenwille vorhanden ist, sondern dort, wo man sich nicht davon reinigt. In den Gläubigen kommt der Eigenwille in unterschiedlicher Form vor, die wir kurz aufführen wollen:

a) Es gibt solche, die von ihrem Eigenwillen schlimm geplagt werden, doch sind sie zu stolz, ihren greulichen Eigenwillen vor Gott abzulegen.

b) Andere wiederum erkennen ihren Eigenwillen als Sünde, aber sie lassen den Dingen freien Lauf.

c) Wieder andere bekennen ihren Eigenwillen immer wieder dem Herrn, bekommen aber keinen Sieg darüber.

d) Und dann sind da noch solche, die gar nicht wissen, daß sie eigenwillig sind, weil sie sich einfach noch gar nicht im Licht Gottes erkannt haben.

Bevor wir nun ins Detail gehen, wollen wir unbedingt noch drei Seiten des Willens betrachten und zwar wie er „in“ uns wirkt bzw. „auf“ uns einwirkt.

1.) Unser eigener Wille, der zu unserer Lebensführung notwendig ist.

2.) Der Wille Satans, der uns aufgrund der Erbsünde aufgezwungen wurde.

3.) Der Wille Gottes, der von uns gesucht und angenommen werden muß.

Satan nimmt Einfluß auf den mit der Sünde infizierten Menschen und bewirkt den Eigenwillen in ihm. Gott beruft sich auf die freie Willensentscheidung, die Er dem Menschen gegeben hat. Wir entscheiden also selbst, ob das Böse oder das Gute in uns „herrscht“. Ein ausgeprägter Eigenwille im Erretteten kann sowohl eine anerzogene Eigenschaft, als auch eine erbsündliche Folge sein. In jedem Fall sind wir vor Gott selbst verantwortlich. Erst wenn wir die ganze abscheuliche, verwerfliche Tiefe des Eigenwillens erkennen, werden wir den erwünschten Sieg dar-

über bekommen. Die Erkenntnis über diesen Greuel bedeutet, „die „Wahrheit erkennen“. Solange es kein göttliches Licht über diese Sünde gibt, kann es auch keinen Sieg darüber geben. Auch hierin kann das Wort aus Joh.8,32 verstanden werden: „ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Nachdem nun die oben genannten drei Willensquellen bekannt sind, wollen wir sie näher beleuchten.

Als Gott den ersten Menschen geschaffen hatte, besaß Adam, der noch nicht gesündigt hatte, einen eigenen „Willen“. Danach schuf Gott die Eva im gleichen Willenszustand von Schöpfungsreinheit. Nach 1.Mo.2,17 offenbarte Gott Seinen Willen den ersten Menschen, indem Er sprach: „von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben.“ Gott greift also in den Wissensbereich des sündlosen Menschen ein und warnt ihn vor Ungehorsam, was den Tod zur Folge haben würde. Dabei beläßt Gott aber dem Menschen die eigene Verantwortung zur freien Willensentscheidung. Der allmächtige Gott hat Seine Geschöpfe nie zum Guten „gezwungen“. Vielmehr stehen Engel und Menschen für ihren Gehorsam oder Ungehorsam in voller Verantwortung vor Gott. Den Willen Satans und seinen Einfluß auf den Menschen erkennen wir deutlich in der Verdrehung der geredeten Worte Gottes in 1.Mo.3,1-5. In Vers 1 spricht die Schlange und stellt die von Gott geredeten Worte von 1.Mo.2,17 in Frage. In Kap.3,4 beeinflußt die Schlange Eva sogar durch die Lüge: „Mitnichten werdet ihr sterben!“ Die ersten Menscheneltern aßen von der verbotenen Frucht, und der Sündenfall des Menschengeschlechts war gegeben. Der Lohn dieser Sünde ist der Tod (Rom.6,23). Was war eigentlich geschehen?

A) Aus der Perspektive Satans sehen wir nun die ersten Menschen in der Fluches- und Todesverbundenheit mit ihm. Das was im Garten Eden geschah, ist folgendes: Der Geist Satans hat durch die Schlange nicht nur gelogen, vielmehr ging von

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dem starken Satansgeist mittels der Lüge jene ihm eigene Macht des Todes auf die ersten Menschen über. Das heißt, sie wurden des Todesfluches Satans teilhaftig. Wir wissen ja, daß der Satan die Macht des Todes hatte (Hebr.2,14). Gewiß war das auslösende Moment zur Sünde der Griff zur verbotenen Frucht, doch hatte Eva sich dem Zugriff Satans geöffnet und war so unter den Schlangenzauber mit Todeshintergrund gelangt. Dem Satan ging es nur darum, die ersten Menschen für eine Sünde gegen Gott zu gewinnen. Würde es ihm gelingen, so würden sie seiner Lüge und seines Wesens teilhaftig werden. Und es ist ihm gelungen!

Geschwister, nur so war es möglich, die Eigenschaften Satans auf den Menschen zu übertragen. Eine seiner Wesenszüge ist der Eigenwille, mit dem wir es bei vielen Kindern Gottes zu tun haben. Darum ist der Eigenwille wie Götzendienst. Denn auch der Satan hatte sich damals bei der Engelrevolte im „eigenen Willen“ gegen Gott gestellt. Von diesem Zeitpunkt an hat Satan aufgehört, den Willen Gottes zu tun, und lebt seither seinem eigenen Willen, sprich: Eigenwillen. Seit der Geistübertragung beim Sündenfall lebt auch der Mensch im „Eigenwillen“.

B) Aus der Perspektive Gottes muß es für den Schöpfer sehr schmerzlich gewesen sein, die Menscheneltern im Todesfluch wiederzufinden. Der Herr hatte sie doch so deutlich gewarnt, nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen. Und jetzt standen sie als verlorene Sünder vor Gott. Verstehen wir die Frage Gottes jetzt nicht viel besser, als Er den Adam rief: „wo bist du?“ (1 .Mo.3,9b). Adam befand sich nicht mehr in seiner Schöpfungsreinheit, er war jetzt auf der Seite Satans, des Fluches und des Todes. Der Wille des Menschen war verbunden mit dem „Willen Satans“. Der Wille Satans und der Wille des Menschen haben eine Frucht des Grauens hervorgebracht. Darum ist es notwendig, daß wir Menschen unseren Willen dem „Willen Gottes“ unterstellen. Gottes Willen zu tun sollte unsere vornehmste Aufgabe sein. Darin liegt die Bewahrung vor der Sünde, und der

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Segen unseres Herrn ist uns dann gewiß. Gott hat den Menschen nie aufgegeben und wird ihn nie aufgeben. Der Beweis dafür ist Golgatha. Als der Sohn Gottes Fleisch wurde und auf die Erde kam, lesen wir von Ihm: „Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun“ (Hebr.10,9). Und wenn unser HERR JESUS es für nötig befand, den Willen Gottes zu tun (Hebr.10,7), wievielmehr wir. Durch die An- und Aufnahme Seines Willens treten wir in die Gemeinschaft Seines Geistes. Dieser Sein Geist verbindet uns mit dem ewigen Leben, mit IHM Selbst, mit der Herrlichkeit und den Verheißungen der Heiligen Schrift. So machen wir uns in unserem „eigenen Willen“ mit dem „Willen Gottes“ eins. Dieser geistliche Vorgang grenzt den „Willen Satans“ aus, und der finsternisgewirkte „Eigenwille“ bleibt ausgeschlossen. Genau das aber ist Leben im Geiste, welches viele Gläubige nicht kennen. Insbesondere wissen es jene nicht, die noch immer ungereinigt im Eigenwillen leben. Die Wesenszüge unseres HERRN beinhalten keinen Eigenwillen, weil Gott die Wahrheit ist. Der Eigenwille aber kommt vom Vater der Lüge. Weil Gott bei der Schöpfung des Menschen die freie „Willensentscheidung“ gegeben hat, zwingt Er niemanden, den „Willen Gottes“ zu tun. An dieser Stelle sei erwähnt, daß allein Satan die Menschen gegen ihren Willen zwingt. Die Triebkraft dafür ist die Sünde (Röm.7,19).

C) Aus der Perspektive der Menschen sehen wir das schlechte Gewissen bei Adam und Eva. Nach 1.Mo.3,8 versteckten sie sich vor Gott. Satans Einfluß hatte in ihnen bewirkt, daß sie sich willentlich dem Gebot Gottes widersetzten. Von diesem Augenblick an hatte der Mensch gelernt, Gott im Eigenwillen zu widerstehen. Fluch und Tod hatten sie selbst verschuldet. Gott hatte sie doch so deutlich gewarnt. Zwar wußten sie noch nicht, was es heißt, tot zu sein, doch sollten sie es sehr bald erfahren, nämlich als Kain seinen Bruder Abel erschlug (1.Mo.4,8). Der Sündenfall Adams und Evas wurde somit zum Ausgangspunkt der Erbsünde und des Eigenwillens aller Nachkommen. Viele Errettete leben im Wissen, daß der Eigenwille Greuel ist. Darum bemühen sie sich sehr, diese Sünde in eigener Quaran-

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täne zu halten. Die Geschwister in ihrem Umfeld sollen und dürfen nichts davon merken. Einen solchen Christuswandel durchzuhalten kostet sehr viel geistliche Energie. Sie leben in ständiger Angst, ihre verborgene Sünde könne entdeckt werden. Diese Angst nutzt der Satan für sich und schafft entsetzliche Spannungen, die kaum zu beschreiben sind. Nicht wenige Gläubige werden mit dieser Methodik des Seelenfeindes gegängelt. Anstatt sich davon zu reinigen, um den Eigenwillen loszuwerden, lassen sich jene lieber vom Teufel niedermachen. Trotz jahrzehntelanger Nachfolge bleiben Kinder Gottes dann wachstümlich stecken. In solchem Fall hat der Seelenfeind sein Ziel erreicht und die Verherrlichung des HERRN verhindert. Wieder andere, mit weniger menschlich diplomatischen Fähigkeiten, bringen es in bezug auf Eigenwillen mit der Hilfe Satans zu beachtlichen Leistungen, indem sie darin „Herrschaft und Bedrückung“ gegen die Nächsten ausüben. Das kann sogar so weit gehen, daß man, aus Furcht vor einem eigenwilligen Gläubigen, diesem lieber recht gibt, auch wenn es gegen alle Vernunft geht, um die Ausbrüche einer Rechthaberei nicht miterleben zu müssen. Wie auch immer wir über den Sündenfall im Garten Eden denken mögen: Der Eigenwille ist ein Fluch Satans.

Abschließend wollen wir noch einen weiteren Ableger des Eigenwillens betrachten: Es ist die unter den Gläubigen nicht seltene „Rechthaberei“. Auch diese Sünde ist Diebstahl vor Gott, weil das Recht allein dem Herrn gehört. Wir lesen in Hes.2l ,32b: „bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich’s geben.“ Das Recht gehört dem Christus. Wie abartig ist es, wenn Kinder Gottes das Recht suchen und sich nehmen, was dem Herrn gehört. Wenn wir den Hintergrund der Rechthaberei betrachten, kommen wir zu dem Ergebnis, daß es sich fast immer um stolze Herzen handelt. Rechthaberische Menschen besitzen unzerbrochene Herzen. Zumeist leben sie in einem eigenwilligen Gottesdienst vor Gott und Menschen. Lernen wir doch vom Herrn, der recht hatte, aber um unseretwillen auf Sein Recht verzichtete.

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Die Eifersucht

Eifersucht ist eine Eigenschaft Gottes. Wenn aber der Mensch eifersüchtig wird, ist es schlimme Sünde. Sobald der Herr uns die Eigenschaften Seines Wesens gibt, werden sie uns zum Segen. Denken wir hier an die Aufzählung von Gal.5,22: „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.“ Gibt aber Satan uns die Eigenschaften Gottes nach dem Wort „ihr werdet sein wie Gott“, so werden uns die Eigenschaften zum Fluch. Dazu folgende Beispiele:

1. Rache: „Rächet nicht euch selbst, Geliebte“ (Rom. 12,19).

2. Zorn: „Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel“ (Rom.1,18).

3. Eifersucht: „Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter“ (5.Mo.32,16).

Im Wesen Gottes sind diese Eigenschaften mit Seiner Gerechtigkeit verbunden. Von Seinem Wesen wird uns nur das zum Segen, woran uns der Herr teilhaben läßt. Niemals aber wird uns der Satan zum Heil und Segen. Nach den vorgenannten Ausführungen gehört die Eifersucht auch zu den „Geschenken“ des Teufels. Es ist ein fluchwürdiger Vorgang, wenn Kinder Gottes in der Eifersucht leben. Diese Sünde hat zur Äußerung, dem Nächsten zu mißtrauen, zu argwöhnen und das Negative vom anderen zu erwarten. Jedwedes Vertrauen ist dabei ausgeschaltet. Zuweilen mißtraut man bei starker Eifersucht sogar dem Herrn. Die Bösartigkeit liegt darin, daß im fortgeschrittenem Stadium der Eifersucht der schlimme Zustand auf Angehörige und auf das Umfeld übertragen wird. Nur die Wenigsten sind sich dabei bewußt, daß sie ihre Mitmenschen bis an die Grenze menschlicher Zumutbarkeit quälen. Darum ist die Eifersucht keine Krankheit, wenngleich sie im Erscheinungsbild den Anschein erweckt. Es sind ausnahmslos Wirkungen unreiner Geister im Gläubigen. Die Schuld liegt eindeutig dort, wo man sich von diesen Mächten nicht reinigt. Nicht immer, aber oft werden diese Geister durch Generationen weiter vererbt; denn mitunter zieht Eifersucht durch vorelterliche Linien.

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Die Eifersucht selbst äußert sich je nach Schwere der Belastung in einem unwiderstehlichen Zwang, eifersüchtig zu sein. Die Beherrschung von der anderen Seite ist so stark, daß der eigene menschliche Wille ausgeschaltet werden kann. Von einem Wandel in der Gemeinschaft mit Jesus kann kaum gesprochen werden, wenngleich eine Wiedergeburt vorliegt. Die Gedanken der Betreffenden drehen sich beständig um dieses Thema. In ihrem Belogensein regiert dann nur das abgrundtiefe Mißtrauen gegen alles und jeden. Es ist, wie wenn ein Stück Hölle vorweggenommen würde. Am stärksten wendet sich der Feind gegen die andere Ehehälfte oder er baut ein riesiges Spannungsfeld am Arbeitsplatz auf. Zumeist liegt bei jenen ein einseitiger Eifer in einer Richtung vor. Das ist auch der Grund, weshalb man im Volksmund sagt: „EIFERSUCHT IST EINE LEIDENSCHAFT, DIE MIT EIFER SUCHT WAS LEIDEN SCHAFFT“. Daß die Eifersucht ein Geist ist, lehrt die Heilige Schrift in 4.Mo.5,14 wo es heißt: „und der Geist der Eifersucht kommt über ihn,“ (so auch Vers 30). Gott mußte wegen des Geistes der Eifersucht bei Menschen ein Gesetz schaffen, wie wir das in 4.Mo.5,29 lesen. Weil wir Menschen die Eifersucht als eine Eigenschaft Gottes von Satan bekamen, bestätigt die Schrift einen (gottwidrigen) Geist beim Menschen.

Betrachten wir nun die Eifersucht bei Gott, von der wir wissen, daß sie keine Sünde ist. Ebenso wie der Zorn wird auch die Eifersucht Gottes nicht immer wirksam. Das Inkrafttreten der Eifersucht läßt zugleich einen Reifepunkt als auslösendes Moment erkennen. Dieser auslösende Umstand in der Schrift war, daß man Gott so lange „reizte“, bis göttliche gerechte Eifersucht hervortrat. Meist hatte Gottes Eifersucht Gericht zur Folge. Wir lesen in 5.Mo.32,16: „Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter.“

Es ist wohl notwendig, daß wir an dieser Stelle kurz den Fremdgötterdienst besehen, damit sich jeder ein rechtes Urteil bilden kann. Der Herr hat bei der Schöpfung des Menschen auch den Verstand für die Fünfsinnenwelt gegeben. Was mag

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im Herzen Gottes vorgehen, wenn der Mensch sich aus einem Stück Baumstamm eine Figur zurechtschnitzt und behauptet: Das ist mein Gott! Wenn er sich dann vor dem Holz niederwirft und es in Gottesverehrung anbetet? Hier muß deutlich gesagt werden, daß jeder Fremdgötterdienst ein flagranter Abfall vom lebendigen Gott ist. Nachdem der Herr das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt hatte, formten sie sich nach 2.Mo.32,4 ein goldenes Kalb. Da heißt es: „Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten herausgeführt hat.“ Jeder Israelit wußte, daß dies Lüge war, denn Ägypten hatten sie schon lange verlassen, das Kalb aber war erst wenige Stunden existent. Der Fremdgötterdienst brachte Israel über viele Jahrhunderte unter Gericht. Mir persönlich ist es unerklärlich, wie man sich als Mensch vor eigener Hände Werk niederbeugen und einem Stück Metall oder Holz Gottesverehrung darbringen kann. An diesem Beispiel wird uns aber auch deutlich, wie tief die Nationen der Abgötterei verfallen waren.

In 5.Mo.32,21 lesen wir: „Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch Nicht-Götter.“ Der Mensch, aus der Schöpferhand Gottes hervorgegangen, reizt den Herrn so lange mit Nicht-Göttern, bis Gott eifersüchtig wird. Weiter heißt es im Text: „haben mich erbittert durch ihre Nichtigkeiten (Götzen); so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie erbittern.“ Es ist erstaunlich, wieviel Zeit Gott sich oft nimmt, bis Er Gerichtsankündigungen auch ausführt. Beachtlich ist, wie der Apostel Paulus Israel in dieser Sache sieht. Wir wollen dazu Rom.10,19-21 betrachten. In Vers 19 wirft der Apostel die Frage auf: „Hat Israel es etwa nicht erkannt?“ Die Bibel stellt klar, wieviel Gott, Mose, Josua und die Propheten zu Israel geredet haben. Das irdische Volk Gottes hatte seinen Gott erkannt. Es geht letztlich darum, ob Israel erkennen wollte.

War es vor 2000 Jahren, als der Herr Jesus auf Erden war, nicht ebenso? Stellen wir auch hier die Frage: Hat Israel den Christus nicht erkannt? so müssen wir antworten: Das Volk

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hat IHN erkannt, nicht aber die Schriftgelehrten. Warum Letztere nicht? Weil die oberste religiöse Schicht nicht wollte, daß der Christus-Messias erkannt werde.

Zuerst sprach Gott zu Mose: „Ich will euch zur Eifersucht reizen über ein Nicht-Volk.“ Dieses Nicht-Volk ist die Gemeinde Seines Leibes. Denn die Kinder Gottes sind nicht wie Israel ein Volk. Vielmehr stellen sie ein Sammelsurium aus allen Völkern der Erde dar. Die Gemeinde des Herrn soll Israel reizen. Womit sollen wir Israel reizen? Durch eine nie dagewesene Gemeinschaft des Geistes zwischen Gott und den Erretteten. Hat Israel sich zur Eifersucht reizen lassen? Kaum! Der Beweis dafür ist die Orthodoxie in den vergangenen 2000 Jahren. Warum hat Israel sich nicht oder kaum reizen lassen? Weil der Wandel der Kinder Gottes so schwach, ja fast schlecht war. Das ist kein Zeugnis für Israel. Das allein ist schon ein Grund, sich vor Gott zu beugen. Israel sollte eifersüchtig werden und sich nach dieser Gottesgemeinschaft sehnen, die sie ja nicht kannten. Dann hätte der Herr wieder zu ihnen reden können, um noch viele zur Gemeinde des Leibes Christi zu bringen.

Weiter heißt es im Text: „über eine unverständige Nation will ich euch erbittern.“ Wenn wir unsere Herkunft besehen, die da lautet: „ohne Gott in der Welt“ (Eph.2,12), dann sind wir eine unverständige Nation. Es sollte Israel erbittern, daß der „eine Gott“ sich mit solchen Menschen abgibt, die weder ein vom Herrn belehrtes Volk noch eine Nation sind. Weil Israel aber nicht wollte, so liegt die Decke heute noch auf ihrem Angesicht (2.Kor.3,16): „und ihr habt nicht gewollt!“ (Matth.23,27b).

In Vers 20 zitiert der Apostel den Propheten Jesaja in Kapitel 65 Vers 1, um die Situation der Leibesgemeinde noch genauer darzulegen. Dort heißt es: „Ich bin gesucht worden von denen, die nicht nach mir fragten; ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten. Ich sprach: Hier bin ich, hier bin ich! zu

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einer Nation, die nicht mit meinem Namen genannt war.“ Etwa 700 Jahre vor Golgatha gab Gott die Weissagung durch den Propheten Jesaja. Diejenigen, welche nicht nach dem Christus gefragt hatten, sind die Erretteten aus der Gnadenzeit, denn wir kamen aus der 4000 Jahre alten heidnischen Gottesferne. Und doch sagt der Herr: „Ich bin gesucht worden von denen“. Die Erretteten aus den Nationen müssen IHN gesucht haben, sonst hätten sie IHN nicht gefunden. Lukas sagt in Kap. 11,10: „der Suchende findet.“ Darum: „Ich bin gesucht worden von denen, die nicht (vor Golgatha) nach mir fragten. Ich sprach (das ist der Christus, als sie IHN suchten Joh.12,21): Hier bin ich, hier bin ich!“ Diese Antwort gibt Gott einer unverständigen Nation, welche nicht mit dem Namen des lebendigen Gottes verbunden war. Das ist. die Leibesgemeinde. Dieses Suchen und Finden Gottes ließ der Herr zu, damit Israel zur Eifersucht gereizt würde.

Paulus zitiert zuerst Mose, kommt dann aber auf Jesaja zu sprechen, über dessen Weissagungen er urteilt: „Jesaias aber erkühnt sich und spricht: Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten, ich bin offenbar geworden denen, die nicht nach mir fragten.“ Die Weissagung des Jesaja bezeichnet Paulus als kühn. Weil die Propheten des AT nicht gewürdigt waren, über den Leib des Christus zu reden und Prophezeiungen abzugeben, blieb den Alttestamentlern das Wort verborgen. Erst der Apostel Paulus legt uns in der Zeit des NT die Stelle mit Hilfe des Heiligen Geistes aus. Der Zeitpunkt, Israel zur Eifersucht zu reizen, war gekommen, weil der Herr die Leibesgemeinde bildete.

Vers 21: „Von Israel aber sagt er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt zu einem ungehorsamen und widersprechenden Volke.“ Dieses furchtbare Urteil ist der Grund, weshalb Israel sich nicht zur Eifersucht reizen ließ, aber auch die Zeugnisarmut der Gemeinde spricht Israel nicht von der Verantwortung frei.

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Wir haben nun gesehen, daß hinter der Eifersucht ein Geist steht. Weil nun auch Kinder Gottes eifersüchtig sein können, ist der Beweis erbracht, daß die Erretteten heute solche Geister haben können. Ein solcher Geist wird eifersüchtig, wenn dem Herrn und nicht dem unsauberen Geist die Ehre gegeben wird. Leider leben die allermeisten Gläubigen in großer Unwissenheit über die absolute Reinigung von der Eifersucht nur so dahin. Wie aber wird ihr Verhalten vor dem Richterstuhl des Christus sein, wenn wir alle offenbar werden? Es gibt sogar etliche, die noch stolz zu sein scheinen, solche Geister zu beherbergen. Mehr soll darüber nicht gesagt werden. Die Eifersucht ist und bleibt reine Dämonie, auch in Kindern Gottes, und entehrt unseren geliebten Herrn rund um die Uhr. Prüfe dich im Lichte der Bibel, ob ein Eifersuchtsgeist in dir ist. Die ersten Symptome sind zum Beispiel, wenn Gott nur als strafender und gerichtsübender Herrscher gesehen wird, von dem nur alles Negative zu erwarten ist. An diesem Punkt sollten die ersten roten Lampen aufleuchten. Wir wollen aber unserem Herrn danken, daß wir durch Seine Liebe um die Vergebung, Reinigung und Befreiung auch von der Eifersucht wissen dürfen. Wie groß ist doch Seine Zuneigung und Gnade zu uns, die wir einst Seine Feinde waren!

Der Neid

Unter gar keinen Umständen ist der Neid als ein geistlicher Kavaliersdelikt einzuordnen. Vom Grundsatz her richtet er sich hart gegen das Wesen unseres Herrn. Die neutestamentlichen Bibelstellen zeigen den Neid sowohl bei Gottlosen als auch bei Kindern Gottes an. Die Basis des Neides ist, dem anderen bestimmte Dinge nicht zu gönnen. Das bedeutet doch, mit der Zuwendung Gottes an den Nächsten nicht einverstanden zu sein. Das heißt, Gläubige im Neid sind exzentrische Egoisten. Immer wieder wird man feststellen, daß jene Kinder Gottes sich nicht durchgereinigt und durchgeheiligt haben. Gewiß haben sie Sehnsucht, geheiligt zu werden, aber der eingefressene Ego-

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ismus tief im Herzen hindert sie daran. Sie sind nicht bereit, den Neid loszulassen. Auf die Frage: Bist du neidisch? würde ein mit Neid behafteter Christ immer mit „nein“ antworten, obgleich er es doch ist. Nicht selten überwinden neidische Gläubige sich zu einer gewissen Freigebigkeit, um dem Neid im Herzen entgegenzuwirken und Sieg zu haben. Dieses Verhalten ist zwar richtig, reicht aber nicht aus, den Neid im Herzen zu überwinden. Wir sehen, wie tief der Schaden sitzt und daß andere Mittel nötig sind, um den Neid gänzlich auszuschalten.

Bereits an dieser Stelle sei erwähnt, daß tiefe Demütigungen vor Gott und Menschen nötig sind um „stolze Herzen“ zu brechen. Ohne tiefe Buße und Herzenszerbruch wird es keine Freiheit geben. Weil der Herr die Dinge nun einmal so sieht, werden wir auf keinem anderen Weg von dieser Pest befreit. Uns Erretteten erscheint der Neid weit harmloser als Gott. Viele Gläubige sitzen darum in ihren Heiligungsbemühungen fest. Durchweg bleibt ihnen eine tiefe innige Gemeinschaft mit dem Herrn verschlossen.

Beachten wir ganz nüchtern, wie der Engelfürst und gewordene Satan Gott um Seine Machtstellung „beneidete“ und sich aus diesem Grund über Gott erhob (Jes.14,13). Er wollte sein wie Gott. Ohne Neid hätte er dieses „Wollen“ nicht haben können. Das besitzen zu wollen, was einem nicht gehört, ist das nicht, dem anderem nichts gönnen? Ja, solches ist Neid, gehört zu Satan und ist damit eine der ältesten Sünden überhaupt. Nach dem Herkunftswörterbuch steht Neid mit Haß, Groll und feindseliger Gesinnung in Verbindung. – Ist es da verwunderlich, daß ein Mann wie Pilatus sehr wohl wußte, warum man den Christus überliefert hatte (Matth.27,18)? Hier erkennen wir, daß die Quelle des Neides von Satan stammt. In der Anwendung kommt sie „aus dem Herzen“ der Pharisäer und Schriftgelehrten. Interessant ist, daß der Satan den Neid benutzte, um den Herrn Jesus ans Kreuz zu nageln. Aber auch später, als Paulus in Thessalonich sprach, kam es zu einem Aufruhr der Juden (Apg.17,5).

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Wörtlich heißt es dort: „Die Juden aber wurden voll Neides.“ In der Fußnote heißt es: „eifersüchtig“. Hier sehen wir, wie nah Neid und Eifersucht beieinander liegen. Lesen wir dazu noch Rom. 1,29 dann finden wir „Neid“ in der gleichen Aufzählung mit „Mord“, „Streit“, „List“ und „Tücke“. Das sind die Wesenszüge Satans, zu denen auch der Neid gehört.

Gehen wir noch einmal zurück zu der Textstelle in Apg.17,5 und sehen, wie hier Israel tatsächlich vom Herrn zur Eifersucht gereizt wurde. Auch hier wieder die auffällige Kombination von Neid und Streit. Weitere Schriftstellen in der Verbindung Streit -Neid sind: 1.) Rom.13,13; 1Kor.3.3; und Jak.3,16. Wir erkennen, daß da wo gestritten wird, auch der Neid regiert. Im Römerbrief ermahnt Paulus: „Laßt uns anständig wandeln … nicht in Streit und Neid“ und im Korintherbrief zeigt er dann die Praxis: „denn da Neid und Streit unter euch ist, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise?“ Was mochte der Apostel Paulus in seinem Herzen alles zu verarbeiten und zu überwinden gehabt haben, wenn er solche Ermahnungen schreiben mußte?

Eine hoch interessante Schriftstelle finden wir in Jak.4,5 die wir noch speziell behandeln wollen. Dort steht: „Oder meinet ihr, daß die Schrift vergeblich rede? Begehrt der Geist, der in uns wohnt, mit Neid?“ Je tiefer wir in dieses Wort hineinblicken, um so größer erscheint die Problematik. Beim Vergleichen mit anderen deutschsprachigen Übersetzungen erhalten wir keine Klarheit. In der griechisch – deutschen Ausgabe von Nestle / Aland heißt es wörtlich: „oder glaubt ihr, daß umsonst die Schrift sagt: Gemäß dem Neid (Eifersucht) sehnt er sich nach dem Geist, den er hat Wohnung nehmen lassen in uns?“ Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß es sowohl „Eifersucht“ als auch „Neid“ heißen kann. Wir wollen der Reihe nach vorgehen, um die Zusammenhänge zu erkennen. Der Geist, den Er hat Wohnung in uns nehmen lassen, ist der Heilige Geist; „denn Gott gibt den Geist nicht nach Maß.“ Das dürfte so weit klar sein. Des Verständnisses wegen müssen wir noch den letzten Satz von

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Jak.4,4 hinzuziehen, wo es heißt: „Wer nun irgend ein Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes dar.“ Allein der Anfang von Vers 5 mit dem Wort „oder“ zeigt uns die Verbundenheit beider Sätze. Das heißt: Weil wir nicht Freund der Welt sein dürfen, kann die Schrft nicht vergeblich reden, denn sie warnt uns.

Da wir nun wissen, daß Eifersucht und Neid miteinander verbunden sind, erinnern wir uns noch einmal an unser vorheriges Thema „Die Eifersucht“, wo wir lasen, daß Eifersucht ein Geist ist (4.Mo.5,14). Unter Zugrundelegung des griechischen Textes interpretieren wir: Gemäß dem Geist der Eifersucht sehnt Er (Gott) sich nach dem Geist (Heiliger Geist), der in uns ist. Das bedeutet, daß sowohl der Heilige Geist, als auch der Geist der Eifersucht im Gläubigen sein kann. Es ist aber das Sehnen Gottes, nur den Geist in uns zu sehen, den Er zuvor in uns hat Wohnung nehmen lassen. Hier wird auch gottgemäß die Frage der Belastung von Kindern Gottes geklärt. Es ist ein persönlicher Ausdruck unserer Liebe zum Herrn, ob wir uns gottgewollt reinigen oder nicht. Niemals kann der Heilige Geist, der in uns wohnt mit „Neid“ begehren. Auch dann nicht, wenn Zorn, Rache und Eifersucht göttliche Eigenschaften sind. Der Geist Gottes kennt keinen Neid, auch nicht in irgend einer Sache. In Gottes Augen ist Neid soviel wie Mißgunst und das ist Sünde. Wenn also ein Geist mit Neid begehrt, kann dies nie der Heilige Geist sein, wohl aber der „andere“. Unter allen Umständen haben Kinder Gottes sich vom Neid zu reinigen. Wenn sie sich nicht reinigen, stehen sie in einem ständigen Widerstreit gegen Gott, auch wenn sie es im Grunde gar nicht wollen. Wieviel Mühe wird unserem Gott auch unbewußt von den Seinen gemacht. Er aber trägt alle in Liebe und mit großer Geduld. Wie gut ist es da, wenn wir dem Herrn immer dankbar sind. Das schreibt auch der Apostel Paulus in Kol.3,15b: „und seid dankbar.“

Wozu der Neid fähig ist, lesen wir in Apg.7,9: „Und die Patriarchen, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten.“ Die

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Schriftgelehrten, neidisch auf Christus, brachten Ihn an das Kreuz. Unterschätzen wir den Neid bitte nicht, auch dann nicht, wenn er sich noch im Anfangsstadium befindet. Von allein oder durch ein allgemeines Gebet weicht der Neid nicht. Das NT warnt uns in Jak.3,16: „Denn wo Neid und Streitsucht ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat.“ Neid, über Jahrzehnte geduldet, führt zu zerrütteten Sinnen. Wo im Textwort Neid steht, heißt es in der Fußnote: „bittere Eifersucht.“ Also verstecken sich finstere Mächte hinter dem Neid. Und der Herr will, daß sich die Kinder Gottes davon reinigen.

Der Geiz

Vorweg soll darauf aufmerksam gemacht werden, daß es das Wort „Geiz“ weder im Hebräischen noch im Griechischen oder sonst in der Bibel gibt. Das was aber dem griechischen Text verbunden ist, ist das Wort „geizig“. Ansonsten finden wir anstelle des Wortes „Geiz“ den Ausdruck „Geldliebe“ bzw. „geldliebend“, der auch in der Elberfelder Übersetzung wiederholt vorkommt. Der Geiz hat seine Wurzel im Egoismus des Menschen. Bei den Erretteten handelt es sich um ein ungeheiligtes Gebiet ihres Wandels mit Christus. Wie in den vorherigen Themen behandelt, liegt auch beim Geiz zumeist eine tiefe Bindung vor. Dies ist wiederum davon abhängig, wie ausgeprägt sich der Geiz zeigt. Der Geiz bewegt sich in zwei unheiligen Hauptlinien.

1.) Die erste Linie zeigt sich darin, Geld nicht zu veräußern. Die Liebe zum Mammon ist so stark, daß die Gedanken aus dem Unterbewußtsein gesteuert werden. Ein „Geizhals“ muß sich nicht bemühen, geizig zu sein. Der Geiz bestimmt seine Verhaltensweise in allen seinen Entscheidungen und Äußerungen. Das Wesen des Geizes verläuft völlig konträr zum Wesen Jesu. Wäre der Herr Jesus geizig gewesen, hätte Er sich nie entäußern können und wir wären nie Miterben Christi gewor-

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den (Rom.8,17). Dann könnte auch der Vater im Himmel uns mit IHM (Christus) nicht alles schenken (Rom.8,32). Denn Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, gehört letztlich alles. Ihm zu eigen sind auch wir Menschen. Demzufolge kann Gott nicht geizig sein. Geiz ist widergöttlich und folglich Sünde. Wie hoch ist die Verschuldung, wenn die Opfergabe, die dem Herrn gehört, der Beurteilung der Geldliebe unterworfen wird. Sagt doch die Schrift, wer segensreich sät, wird segensreich ernten. Der Geizige blickt nicht auf die Ewigkeit, sondern auf das, was vor Augen ist. Wir wollen uns vor dem Herrn prüfen.

2.) Die zweite Linie des Geizes verläuft dahin, daß alles Geld nur für sich selbst vereinnahmt wird. Dabei entsteht sehr häufig der Eindruck des „Raffens“. Oftmals bleiben diese Wesenszüge den Mitmenschen nicht verborgen, was sehr abstoßend wirkt. In diesem Fall rechnet der Geizige nicht im Glauben mit der Hilfe des Herrn. Er läßt die Ermahnung des Apostels Paulus unbeachtet, der in 1.Tim.6,17b sagt, daß auf die Ungewißheit des Reichtums nicht die Hoffnung zu setzen sei, sondern auf Gott. In jedem Fall sind solche mit den Lebenssorgen eng verbunden. Vom Grundsatz her steht die „Selbsthilfe“ im „Selbstvertrauen“ vor dem Vertrauen zum Herrn. Die Ursache des Geizes im Erretteten kann verschiedene Gründe haben. Es können Erziehungsfehler in der Kindheit vorliegen, aber auch egoistisches Denken vermag die Gläubigen in solche Ausmittigkeiten zu bringen. Bei einer Steigerung des geizigen Verhaltens mischen sich dann auch unreine Geister in den Unglauben ein. Das zeigt sich dann darin, daß ein solcher, von Angst getrieben, befürchtet, seine Ersparnisse oder Wertsachen zu verlieren, oder andere könnten sie ihm auf raffinierte Weise entwenden.

Wie wir eingangs lasen, steht für das Wort Geiz die „Geldliebe“. Darum lautet der Vers in 1.Tim.6,10. „Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, welcher nachtrachtend etliche von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmer-

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zen durchbohrt haben.“ Also ist der Geiz/die Geldliebe der Ausgangspunkt „alles Bösen“. Wenn wir bedenken, daß etliche sogar vom Glauben abgefallen sind, so wird dies auch heute noch möglich sein. Damit trägt der Geiz zu Recht das Urteil, eine Wurzel alles Bösen zu sein. Gewiß gibt es auch noch andere furchtbare Sünden, die dem Geiz gleichwertig sind, darum heißt es nicht „die“, sondern „eine“ Wurzel alles Bösen. Diese Formulierung beweist, daß es noch mehr solcher gefährlichen Wurzeln im Sündenbereich gibt. Geld brauchen wir zur Lebenserhaltung. Wenn aber das Geld unsere Herzen so betört, daß wir die Liebe, die allein dem Herrn gehört, auf das Geld übertragen, liegt Götzendienst vor. Deshalb spricht der Herr in Matth. 6,24: „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten.“ Es ist zu beachten, wie sich das Wort „zwei Herren dienen“, im letzten Satz gerade auf das Geld bezieht. Es heißt: „Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Das bedeutet doch, daß geizige Gläubige Gott verachten!

Was aber die Stelle von Gal.5,26 betrifft, wo es heißt: „Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein“, so muß gesagt werden, daß ich diesen Wortlaut lange Jahre nicht verstanden hatte. Deshalb wollen wir uns hier mit dieser Aussage befassen. Nach dem Codex Sinaiticus heißt es: „Nicht sollten wir Anmaßende werden, einander Herausfordernde, einander Beneidende.“ Hermann Menge formuliert: „Laßt uns nicht nach eitler Ehre begierig sein, einander nicht zum Streit herausfordern, einander nicht beneiden.“ Van Eß schreibt: „Lasset uns nicht nach eitler Ehre jagen, nicht einander aufhetzen und beneiden.“ Martin Luther übersetzt: „Lasset uns nicht eitler Ehre geizig sein, einander zu entrüsten und zu hassen.“ Die griechisch -deutsche Ausgabe von Nestle / Aland sagt: „Nicht laßt uns sein voll eitler Ruhmsucht, einander Herausfordernde, einander Beneidende!“ Diese sechs Übersetzungen sollten genügen, uns ein klares Bild über die Ausdrucksweise zu geben. Demzufolge

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soll die Elberfelder Ubersetzung: „Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein“ dahin erklärt werden, daß wir nicht nach eitler Ehre begierig sein oder ihr nachjagen sollen. Eitle Ehre ist Menschenehre. Die Schwierigkeit bei der ElberfeJder Ubersetzung liegt dort, wo verstanden wird, nicht mit eitler Ehre zu geizen, sondern im Gegenteil, die eitle Ehre voll aufzunehmen. Bei unseren biblischen Fragestunden war dieses Wort oft ein Problem der Gläubigen. Die Geschwister hatten verstanden, daß sie eitler Ehre geizig sein sollten, um nicht viel von dieser falschen Ehre zu erlangen. Aber nicht geizig zu sein, verstanden jene als großzügige Aufnahme derselben. Ich persönlich halte diese Übersetzung für eine unglückliche Formulierung, denn viele kommen nicht klar.

Sehr warnend ist die Stelle in 2.Tim.3,2 wo die Sünde des Geizes als ein Symptom der „letzten Tage“ angesprochen wird. In unseren Tagen erfüllt sich die Aussage „geldliebend“ mit der Zunahme des Geistes des Antichristus. Die Aufzählungen in 2.Tim.3,2 bringen drei Gruppen zu je sechs Sünden, welches 666 ergibt. Hier werden achtzehn Sünden aufgezählt. Nach der Zahlensymbolik bedeutet 18 = Sünde. In Luk.16,14 bezeugt die Schrift den Glaubensstand der Pharisäer. Sie sagt: „die Pharisäer, welche geldliebend waren.“ Und in Luk.20,47 wird von den Schriftgelehrten (welche ja auch Pharisäer waren) gesprochen, daß sie die Häuser der Witwen verschlangen. Die Geldliebe hing ihnen bis zur betrügerischen Sünde an.

Soweit wie wir den Artikel über den Geiz gelesen haben, müssen wir doch zugeben, daß der Geiz viel heimtückischer ist, als wir allgemein annahmen. Es ist bedauerlich, wie es Satan gelungen ist, sogar Kinder Gottes in den gefährlichen Sog dieser Sünde hineinzuziehen und auch noch darin zu halten. Wieviel Entehrung muß unser großer Gott ertragen, wenn Kinder Gottes sich nicht vom Geiz reinigen. Es sollte unser aller Bestreben sein, den eigenen Herzenszustand vor dem Herrn auszubreiten und Licht über unseren Wandel zu erbitten.

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Die Eitelkeit

Um die Eitelkeit recht beurteilen zu können, finden wir in der Schrift reichlich Mitteilung. Eitelkeit ist die Folge des Sündenfalls Seiner Geschöpfe im Garten Eden. Am besten stellen wir das Thema unter ein Wort Gottes aus Pred.1,2

„Eitelkeit der Eitelkeiten! spricht der Prediger; Eitelkeit der Eitelkeiten! alles ist Eitelkeit.“

So beurteilt die Schrift den Menschen allgemein. Der Duden erklärt das Wort „Eitelkeit“ mit vielfältigen Begriffen: leer, ledig, gehaltlos, nichtig, eingebildet, selbstgefällig, Nichtigkeit, Hochmut, wirkungslos, zunichte machen, schwinden und kraftlos werden. Wir alle wissen, was hier gemeint ist. Es sind sämtlich negative Ausdrücke, welche die Eitelkeit umschreiben. Sobald wir die Worte in Rom.8,20 lesen, wird uns einiges klar. Es heißt: „Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden, (nicht mit Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat).“ (In den verschiedenen Bibelausgaben wird für Eitelkeit auch Nichtigkeit oder Hinfälligkeit eingesetzt). Die Schöpfung von I.Mose 1 ist der Eitelkeit unterworfen worden, als in sie die Sünde einbrach. „Nicht mit Willen“ heißt, daß es nicht nach Gottes Willen war, daß Sünde die Schöpfung zerstören sollte. Dann steht geschrieben: „sondern um deswillen, der sie unterworfen hat.“ Hier ist der Wille Satans angesprochen, der sie (die Schöpfung) unterworfen hat – durch seine verderbliche Sünde. Seine Sünde führte also im Garten Eden zur Eitelkeit, die aus dem gefallenen Geschöpf nicht mehr zu beseitigen ist. Hier ist der Sinn (die Gesinnung) der Nationen angesprochen (Eph.4,17). Gott jedoch erlaubt den Erlösten nicht, in Eitelkeit zu wandeln. Das heißt, daß jeder diese Sünde abzulegen hat.

Was aber Israel betrifft, so wird in 1 .Petr.1,18 von ihrem „eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel“ gesprochen. Ob Juden oder Nationen, ob errettet oder unerrettet, Gott kennt die

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Gedanken der Menschen, daß sie Eitelkeit sind. Wir lesen in Ps.144,11: „Reiße mich und errette mich aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Eitelkeit redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist.“ Für die Erlösten sind die „Söhne der Fremde“ die Verlorenen. Selbst aus ihrer Gemeinschaft bedürfen wir der Errettung durch den Herrn. Der Mund der Verlorenen redet Eitelkeit, und die Basis ihrer Rede ist die Lüge. Sehen wir, was der Eitelkeit zugrunde liegt? Es ist eine sündige Aufgeblasenheit in verwerflichem Egoismus und eine Selbsterhöhung in der selbstherrlichen Einbildung und Selbstgefälligkeit. Man erkennt sofort einen ungeheuren Hochmut, der darauf abzielt den Menschen, nicht aber Gott zu gefallen.

Häufig verläuft die Eitelkeit dahin, sich für andere „schön“ zu machen. Für diese Schönheitspflege werden dann hohe Summen Geldes benötigt, die auch von Erretteten in Kauf genommen werden. Da sei insbesondere an das Wort in 1.Petr.3.3 erinnert, wo es heißt: „deren Schmuck nicht der auswendige sei durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unverweslichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, welcher vor Gott sehr köstlich ist.“ Hier wird doch deutlich, was dem Menschen gefallen möchte und was Gott gefällt. Gläubige, die in der Eitelkeit der äußeren Form nach leben, sind ungeheiligte und ungereinigte Kinder Gottes, die sich im Selbstbetrug bewegen. Ihnen sind die „äußeren Dinge“ mehr wert als das, was Gott köstlich ist. Das was hier angesprochen ist, hat nichts mit hübscher, sauberer Kleidung zu tun.

Damit kommen wir von der äußeren zur inneren Eitelkeit, die noch ärger sein kann. Diese Seite sei unter das Wort von 2.Tim.2,16 gestellt, wo geschrieben steht: „Die ungöttlichen eitlen Geschwätze aber vermeide; denn sie werden zu weiterer Gottlosigkeit fortschreiten.“ Zuerst wird hier wichtig, daß eitle Geschwätze der Gottlosigkeit zugeordnet werden. Darum: „die ungöttlichen eitlen Geschwätze“. Es gibt wohl eine ganze Reihe

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solcher eitlen Geschwätze. Einige wollen wir hier aufführen, denn viele Gläubige betätigen sich in diesem Sündenbereich, ohne sich dessen voll bewußt zu sein. Verharren sie darin, folgt weitere Gottlosigkeit. Eine Linie gottlosen eitlen Geschwätzes ist das negative Reden über andere. Mit Sicherheit gibt es zwingende Gründe, über Gläubige reden zu müssen, das aber ist hier nicht gemeint. Die Schrift wendet sich gegen jene, die über den Bruder und die Schwester reden, um sie in Abträglichkeit zu bringen. Diese Sünde hängt vielen Gläubigen an, ohne daß sie sich darüber im klaren sind, welchen Schaden sie damit vor Gott und Menschen anrichten. Nicht nur die Absicht, jemand in Abträglichkeit zu bringen, sondern auch das unüberlegte Reden, wodurch dem Nächsten-ungewollt Schaden im Ansehen entsteht, ist hier gemeint. Nicht umsonst schreibt der Apostel in 1 .Petr.2,1: „Leget nun ab … alles üble Nachreden.“ Viele Errettete richten sich einfach nicht nach den Weisungen im NT und leben demzufolge in unvergebener Sünde. Wird sich von diesen Sünden nicht gereinigt und werden sie nicht in die Vergebung gebracht, entsteht bei jenen Gläubigen „Hybris“ im gesamten Lebenswandel. (Siehe hierzu auch 2.Kor.8,20.)

Am schlimmsten ist es, wenn Afterrede sich gegen Älteste richtet. Älteste sind Vorsteher der Gemeinde und genießen einen besonderen Schutz des Herrn. Gott warnt deshalb in 1.Tim.5,19: „Wider einen Ältesten nimm keine Klage an.“ Gott sieht darin eine sehr große Sünde. Er will nicht einmal, daß gegen einen Ältesten gerichtete Worte angehört werden. Wer sie anhört, gerät in Schuld vor Gott, welcher der Richter aller ist.

Eine warnende Mitteilung finden wir im AT, in 4.Mo.12,10. Mirjam wurde aussätzig, weil sie und Aaron wider Mose geredet hatten. Was war vorgefallen? Mose hatte wohl nach dem Tod seiner Frau ein kuschitisches Weib genommen. Wir dürfen davon ausgehen, daß Mose mit Sicherheit zuvor bei Gott vorstellig geworden war, um sich in dieser Angelegenheit mit Ihm zu bereden. Auf die Bitten Moses begrenzt Gott den Aussatz bei

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Mirjam auf sieben Tage. Aaron, der vom Wort her in weit größerer Verantwortung in dieser Sache stand, war nicht aussätzig geworden, da er Hoherpriester war. Als Hoherpriester ist Aaron ein Schattenbild auf den Herrn Jesus. Wäre Aaron aussätzig geworden, hätte er das Bild eines sündigen Hohenpriesters abgegeben; denn Aussatz ist ein Bild der Sünde. Dann wäre die bildhafte Reinheit unseres Herrn Jesus angetastet worden. Unser Hoherpriester Jesus aber ist sündlos. Dieses Bild mußte auch in den Schattenbildern rein erhalten bleiben. So ging Aaron in dieser Sache frei aus. Der Aussatz war hier die gerechte Strafe für Mirjam, die hinter dem Rücken Moses negativ geredet hatte. Mit dem Aussatz will der Herr zeigen, daß das negative Reden hinter dem Rücken anderer Sünde ist. Jakobus rügt in Kapitel 1,26: „Wenn jemand sich dünkt, er diene Gott, und zügelt nicht seine (böse) Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen (ganzer) Gottesdienst ist eitel.“ Das sind zwar harte, aber wahre Worte Gottes, die jedes Kind Gottes ansprechen sollten.

„Ich sagte, daß auch das Eitelkeit sei“ (Pred.8,14b). Darin ist Eitelkeit mit Sündenschuld gleichgestellt vor Gott. Jemand, der dem Herrn gefallen will, räume zuerst seine eigenen Sünden aus, dann wird er auch nicht mehr über andere negativ reden. Jeder Leser oder Hörer dieser Auslegung steht nun in besonderer Verantwortung. Wie lange lassen wir unsere Sünden noch schleifen, bis wir uns reinigen wollen? Der Psalmist sagt in Ps.4,2: „Bis wann werdet ihr Eitles lieben, Lüge suchen?“ Eitelkeiten sind Lüge. Salomo sagt in Spr.30,8: „Eitles und Lügenwort entferne von mir.“ Wollen wir anders handeln, als Gottes Wort es uns sagt? Dann wandeln wir nicht in der Wahrheit. Aber wir dürfen ablegen, was dem Herrn entgegensteht und darüber wird der Herr Jesus erfreut. Läßt du aber die Bitternis der Sünde liegen, betrübst du den Herrn sehr. Genau darum war ER bereit, für diese deine und unsere Sünden zu leiden und zu sterben. David sagt in 1 .Chron.22,19: „Richtet nun euer Herz und eure Seele darauf, Jehova, euren Gott, zu suchen.“

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Die Faulheit

Der Faulheit eines Menschen steht der Fleiß entgegen. Beide Begriffe sollen hier behandelt werden, um dem Erretteten zu zeigen, was der Wille des Herrn in dieser Sache sei. In der Heiligen Schrift finden wir eine Menge brauchbarer Hinweise, die unser Leben in der Gemeinschaft mit dem Herrn bestimmen sollen. Hier darf in besonderer Weise auf zwei Bibelstellen hingewiesen werden.

1.) „Bis wann willst du liegen du Fauler? wann willst du von

deinem Schlafe aufstehen?“(Spr.6,9) 2.) „aber kostbares Gut eines Menschen ist es wenn er fleißig

ist.“ (Spr. 12,27b)

Nach dem Herkunftswörterbuch ist Faulheit wortverbunden mit Fäulnis bzw. stinkend modrig. Hiervon wird zum Beispiel abgeleitet: stinkfaul und Faulpelz. Unter Punkt 1 finden wir ein starkes Verbundensein mit dem Schlaf. In Eph.5,14 heißt es: „Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ Das was wir daraus zu lernen haben ist, daß ein Schlafender (Fauler) einem Toten gleichgeachtet ist. Der Ausdruck: „stehe auf“ läßt uns die volle Verantwortung des Schläfers erkennen, nicht faul zu sein, sondern aufzustehen. Es ist nicht so zu verstehen, daß der Herr zuerst das Licht geben muß damit man aufstehen kann; sondern zuerst muß die Faulheit beendet werden, dann kann Christus Sein Licht geben und leuchten. Also ist zuerst der Mensch gefordert, um dann Licht vom Herrn zu empfangen. In dem „bis wann?“ liegt die Entscheidung des Menschen, sich erretten zu lassen oder verlorenzugehen. „Bis wann willst du liegen, du Fauler?“ ist nur an die Schläfer, nicht aber an die Fleißigen gerichtet. So finden wir unter Punkt 2 das kostbare Gut des Fleißes. Damit wird das Leuchten des Lichtes Christi dem Fleißigen zugesprochen. Bereits im Alten Testament galten die Segnungen und Verheißungen Israels dem Fleißigen. Aber auch das

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Neue Testament stellt den Fleißigen zum Vorbild hin. Wir lesen in 2.Petr.1,5: „ebendeshalb reichet aber auch dar, indem ihr allen Fleiß anwendet.“ Oder wie Paulus in 2.Kor.8,7 sagt: „so wie ihr in allem überströmend seid: in Glauben … und allem Fleiß.“ Ebenso steht in Hebr.6,11 geschrieben: „Wir wünschen aber sehr, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise.“ Wie wir sehen, hat der Faule im Alten Testament und im Neuen Testament keine Verheißung Gottes, wohl aber, wer fleißig ist.

In 2.Mo.15,26 heißt es: „Wenn du fleißig auf die Stimme Jeho-vas, deines Gottes, hören wirst, … so werde ich keine der Krankheiten auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe.“ In 2.Mo.19,5-6a heißt es: „Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören … werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; … und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“

In 2.Mo.23,22 heißt es: „Doch wenn du fleißig auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sagen werde, so werde ich deine Feinde befeinden und deine Dränger bedrängen.“

In 5.Mo.15,5: „Wenn du nur der Stimme Jehovas, deines Gottes, fleißig gehorchst, darauf zu achten, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute gebiete“ und zuvor in Vers 4: „Denn Jehova wird dich reichlich segnen in dem Lande, welches Jeho-va, dein Gott, dir als Erbteil gibt.“

In 5.Mo.28,1 heißt es: „Und es wird geschehen, wenn du der Stimme Jehovas, deines Gottes fleißig gehorchst, daß du darauf achtest, zu tun alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird Jehova, dein Gott, dich zur höchsten über alle Nationen der Erde machen.“

Die Wirkungen des Fleißes der fünf genannten Bibelstellen sollen noch einmal in Kurzform aufgezeigt werden. Was wollte Gott dem fleißigen Israeliten geben?

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1.) 2.Mo.15,26 Bewahrung vor den Krankheiten Ägyptens 2.) 2.Mo.19,5-6 Sie sollten ein Königreich von Priestern und

eine heilige Nation sein 3.) 2.Mo.23,22 Gott wollte ihre Feinde bedrängen 4.) 5.Mo.15,4.5 Keinen Armen sollten sie haben, dafür aber

reichen Segen

5.) 5.Mo.28,1 Sie sollten die höchste Nation der Erde werden

Bei der Betrachtung der fünf Schriftstellen wird uns klargemacht, welche Segnungen und Verheißungen im Fleiß liegen. Wie könnte ein Erretteter am Arbeitsplatz oder zu Hause „faul“ sein? Faulheit im Leben eines Gläubigen ist widergöttlich. Deshalb auch das allen bekannte Wort in Spr.6,6: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise.“ Damit ist doch ausgesagt, daß die Faulen „dumm“ sind; denn sie sollen von der Ameise lernen, um weise zu werden. Einen Faulen zum Fleiß zu bewegen oder ihn dazu zu überreden, ist ein sinnloses Unterfangen, weil er nicht will. Die Faulheit ist zu einem Wesenszug seines Lebens geworden, und er denkt auch noch positiv darüber. Deshalb sagt Salomo, der König der Weisheit, in Spr.26,16: „Der Faule ist weiser in seinen Augen als sieben, die verständig antworten.“ Aus diesem Vers ist ersichtlich, daß der Faule im Willen Satans lebt, der ihn belügt, er sei weiser als sieben verständige Menschen. Ohne Wirkung von Finsternis kann dieser Selbstbetrug unmöglich so groß sein, man müßte es doch sonst merken. Des weiteren kann die Faulheit solche Formen annehmen, daß der Faule fest ^lavon überzeugt ist, diese seine Faulheit sei die höchste Wissensstufe und der oberste erreichbare Intelligenzwert der Menschen. Der Betrug führt zu einer abnormen Eigenwilligkeit der Betreffenden. Wohin die Faulheit führen kann oder welche Auß-maße sie annehmen kann, hat der Artikelschreiber vor Jahren nicht gewußt. Auch bei Erretteten kann die Faulheit dazu führen, daß ihre eigene Substanz deformiert wird, über die Frage der Fruchtbarkeit gibt es keinen Zweifel bei einem faulen Gläubigen. Sagt nicht der Herr in Matth.7,17: „aber der faule Baum bringt

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schlechte Früchte.“ Hieraus ersehen wir, wie abartig Faulheit gegenüber dem Willen Gottes ist. Der Faule lebt außerhalb göttlicher Verheißungen, wenn es in Matth.13,48 heißt: „aber die Faulen warfen sie aus.“ Vom Grundsatz her ist der Faule für seine Faulheit vor Gott und Menschen selbst verantwortlich, denn er könnte durch Fleiß und beständige Überwindung des Übels Abhilfe schaffen. Er tut dies aber nicht, weil er es nicht will. Die abnorme Bequemlichkeit ist ihm lieber, als Fleiß anzuwenden. Wir lesen in Spr.26,14:

„Die Tür dreht sich in der Angel; so der Faule auf seinem Bette.“

Was wir daraus ersehen, ist der Wille zur Trägheit. Der notwendige Wille zur Bemühung fehlt. Der Faule hat es in seiner Hand, sich träge von einer Seite auf die andere Seite zu wälzen, und weil er es tut, trägt er die Verantwortung dafür. Dieses Vergleichsbild zeigt, daß es zwischen dem Drehen der Tür in der Angel und dem Wälzen des Faulen im Bett keinen Unterschied gibt.

Eine weitere Ermahnung spricht der Apostel Paulus in Eph. 4,29 aus, wo es heißt: „Kein faules Wort gehe aus eurem Munde.“ Es geht hier um Worte, die passiv machen oder Faulheit zum Inhalt haben. Dann heißt es in Vers 29 weiter: „sondern das irgend gut ist zur notwendigen Erbauung.“ Wissen wir doch, daß der Fleiß ein biblisches Mittel zur Auferbauung ist. Die Arbeit ist keine Folge der Sünde vom Garten Eden. Denn bereits vor dem Sündenfall (1.Mo.2,15) gab Gott dem Adam die Weisung, den Garten zu bebauen. Aber auch im Himmel wird es Arbeit geben und nicht Faulenzerei. Denken wir an unseren Gott, der in sechs Tagen die in 1.Mo.1,3ff beschriebene Welt erschuf beziehungsweise wiederherstellte. Lediglich am siebten Tag ruhte Er von all Seinen Werken, die Er gemacht hatte. Wir würden erstaunt sein, wenn wir wüßten, wieviel unser geliebter Herr täglich rund um die Uhr zu tun hat. Wieviele Überlegungen hat Gott allein vollzogen,

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bevor Er die Welten schuf (Engelwelten und materielle Welten). Deswegen will der Herr uns auch im Fleiß das Vorbild sein. Laßt uns darum in denselben Fußstapfen wandeln.

Welch ein Gegensatz liegt in den Aussagen von Matth.24,46: „Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird!“ und der Mitteilung von Matth.25,2: „Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Böser und fauler Knecht!“ Möchte es doch in unserem Leben sein, wie wir in 2.Thess.1,12 lesen: „damit der Name unseres Herrn Jesus (Christus) verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.“

Das Nachtragend-sein

Unter den Erretteten gibt es viele, die da nachtragend sind. Kaum ein Gläubiger vermochte sich seit seiner Errettung von dieser üblen Sünde zu trennen. Obgleich man die Sünde haßt, übt man sie doch aus, als wäre sie vor Gott keine Sünde. Zuweilen wird diese Sünde auch noch geliebt, weil man nicht erkennt, wie gefährlich sie ist. Manches Kind Gottes betrügt sich so um den himmlischen Lohn in der Ewigkeit. Wie so notwendig ist doch ein treuer Wandel vor dem Herrn in Heiligkeit, damit wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben (2.Joh.8).

Wir lesen zuerst Mark. 11,25-26, wo es heißt: „Und wenn ihr im Gebet-dastehet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe. Wenn ihr aber nicht vergebet, so wird euer Vater, der in den Himmeln ist, auch eure Übertretungen nicht vergeben.“ Welch ein Ernst und welch eine Konsequenz liegt doch in diesen Worten! Danach lebt jeder nachtragende Mensch in unvergebener Schuld vor Gott. Das heißt doch, daß Christi Opfer an ihnen nicht wirksam wird. Danach dürften diese Gläubigen gar nicht am Brechen des Brotes teil-

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nehmen, denn sie wandeln nicht in der Vergebung. Die Schrift sagt in 1.Kor. 11,27 daß die, welche das Brot essen und den Kelch trinken und solches unwürdiglich tun, am Leib und Blut des Herrn schuldig sind. Wenn Kinder des Lichtes in nachtragender Art wandeln, sieht Gott dies als einen sehr ernsten Zustand an. Nur zu leicht gewöhnen sich Gläubige an die Mahlfeier und ihre persönlichen Sünden.

Wir kommen nun zu der Frage: Warum tragen Errettete anderen Erlösten die Sünden nach? In erster Linie sind es jene Leute, die zwar von Gott die Schuld vergeben haben wollen, doch billigen sie dem Nächsten diese Gnadenerweisung nicht zu. Im Grunde ist das maßloser Egoismus, Schriftunwissenheit und Mißbrauch der eigenen Vergebung, die einem bei der Bekehrung zuteil wurde. Solche sind Gläubige, die sich über andere Errettete ärgern, weil diese in ihren Augen ganz falsch handeln. Oft fühlen sich jene von anderen „gedemütigt“, oder es wurde ihnen wirklich Böses erwiesen. Nicht selten ist dabei Antipathie, Einbildung und Beleidigtsein der Grund, dem anderen nicht zu vergeben. Oft setzt sich eine Erinnerung in ihrem Gedankengut fest, was dann bei jeder Gelegenheit wieder vor der Seele steht. Dem anderen nicht vergeben wollen heißt „Rache nehmen“. Wir können aber sowohl uns selbst als auch dem Nächsten nichts Besseres tun, als ihm sofort zu vergeben, egal welche Dinge vorliegen mögen. Denn wenn wir nicht vergeben, wird auch der Vater im Himmel uns nicht vergeben. Wieviel ist mir meine Vergebung vor Gott wert im Vergleich mit meiner Unheiligkeit? Lieben wir etwa unsere Sünden mehr als den vergebenden Gott? Jetzt wollen wir das Wesen Gottes besehen, ob Gott nachtragend ist!

A) Den Gottlosen gegenüber: Wir lesen im Propheten Nahum Kap. 1,2: „Ein eifernder und rächender Gott ist Jehova, ein Rächer ist Jehova und voll von Grimm; Jehova übt Rache an seinen Widersachern und trägt seinen Feinden nach.“ Aus diesem Bibelwort geht klar hervor, daß Gott den Feinden nachträgt. Gott

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kann sich Rache, Zorn und nachtragen erlauben, weil ER in allem gerecht ist. Wir hingegen dürfen nicht nachtragend sein, weil wir unserer Sünden wegen ungerecht sind. Wenn Gott nachtragend ist, so handelt es sich um die bereits ausgesprochenen Gerichte an Seinen Feinden. Gott muß „nachtragen“, sonst könnte Er die Feinde nicht den späteren Gerichten überstellen. Das ist es, was wir in Offb.20,12 lesen, wo es heißt: „und Bücher wurden aufgetan.“ Die Bücher sind Gedankenhilfen. Bis zum Erscheinen vor dem großen weißen Thron wird Gott den Feinden die Schuld nachtragen. Das Gericht Gottes ist Seine richterliche Gerechtigkeit. Damit dürfte die Frage, ob Gott nachtragend ist geklärt sein.

B) Den Erretteten Israels gegenüber. Wir lesen in Psalm 103,9: „Er wird nicht immerdar rechten und nicht ewiglich nachtragen.“ Aus diesem Bibelvers erkennen wir, daß es sich hier allein um Israelgeschichte handelt. Israel hatte sehr gesündigt und stand deshalb unter Gericht. Die gesamte Zeitdauer des angekündigten Gerichts umfaßt 490 Jahre Von diesem Gericht spricht Daniel in Kap.9,24. Die dort erwähnten siebzig Wochen sind Jahrwochen. Eine Jahrwoche dauert sieben Jahre. – Als Petrus den Herrn fragte: „Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben? bis siebenmal?“ Da antwortete der Herr Jesus ihm: „Nicht sage ich dir, bis siebenmal, sondern bis siebzig mal sieben.“ Das sind genau 490 mal. Nach 490 Jahren Gericht sind die Übertretungen Israels zum Abschluß gebracht, und der Herr wird sich Seinem irdischen Volk wieder in besonderer Weise zuwenden. – Dann erfüllt sich das Psalmwort in Ps.103,9: „Er wird … nicht ewiglich nachtragen.“

C) Den Erretteten in der Gnadenzeit gegenüber. Es gilt hier das gleiche Wort von Ps.103,9 wo geschrieben steht: „Er wird nicht immerdar rechten und nicht ewiglich nachtragen.“ Wir, die wir von den Nationen sind, lebten einst wie in Eph.2,12 beschrieben: „keine Hoffnung habend, und ohne Gott in der Welt.“ Das war für uns bereits Gericht, worin Gott mit uns rund 4000

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Jahre „immerdar rechtete“. Als aber die Gnade Gottes erschien, errettete Er uns. Damit ist die Liebe Gottes zu den Nationen gekommen. In diesem Vorgang erfüllte sich auch hier das Wort: „nicht ewiglich nachtragen.“ Danken wir dem Herrn dafür, daß wir in der Offenbarungsliebe Gottes eine Zeit haben, in welcher alle Menschen auf dem „einfachsten“ Weg der Sünden der Verlorenheit ledig werden können, so wie es noch nie der Fall war noch je wieder sein wird.

Denken wir aber immer daran, wie der EINE für uns ins Gericht ging und wegen unserer Sünden die Strafe eines „eifernden und rächenden Gottes“ auf Sich nahm. Durch das Gottesopfer Christi trägt uns Gott die Schuld unserer Sünde nicht mehr nach. Wer das verstanden hat, ist dem Herrn nur noch gehorsam. Wenn also Gott dem Sünder die Schuld nachträgt, so trägt Er auch den Erretteten die Sünden nach, wenn sie dem Nächsten nicht vergeben wollen. Und wenn dem Nächsten nicht sofort vergeben wird, ist dies eine Verachtung des Opfers Jesu. Wer nicht vergeben will, schädigt sich selbst am meisten.

Bereits im Alten Testament war es verboten, dem Nächsten etwas nachzutragen. Wir lesen in 3.Mo.19,18: „Du sollst dich nicht rächen und den Kindern deines Volkes nichts nachtragen, und sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin Jehova“. In dem vorgenannten Vers werden drei Dinge offenbar:

1.) Es ist untersagt, sich an dem Nächsten zu rächen. Demnach ist „nicht vergeben wollen“ gleich „Rache nehmen“. Es ist eine Sünde, die uns durch den Teufel im Garten Eden geworden ist.

2.) „Du sollst … den Kindern deines Volkes nichts nachtragen“. Wenn schon das irdische Volk Gottes so strenge Weisungen erhielt, wieviel ärger ist es dann, dem erlösten, himmlischen Gottesvolk nicht zu vergeben.

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3.) „Du sollst deinen Nächsten lieben“ besagt, wer anderen nachträgt, liebt seinen Nächsten nicht! Es geht dabei nicht um die Frage, warum man den anderen nicht lieben will. Wer nicht liebt, der sündigt.

Wer in diesen drei Punkten sündigt, lebt auch noch in anderen Sünden. Und wer in solchen Übertretungen lebt, hat Gott noch nicht erkannt. Wir sind schuldig, Gott zu lieben. „Wer den Bruder nicht liebt, bleibt in dem Tode“ (Uoh.3,14).

Nachwort

Gott hat von Seinen Geschöpfen nie „Liebe erhalten“. Weder Engel noch Menschen waren in der Lage, Gott zu lieben. Die Engel wissen bis heute nicht, was Gottesliebe ist. Ihre Basis ist Gehorsam und nicht Liebe. Lediglich begehren sie hineinzuschauen (1 .Petr.1,12). Die Israeliten sollten Gott lieben mit ihrem ganzen Herzen (5.Mo.6,5). Doch konnten sie Gott nur im Fleischesdienst mit dem alten Menschen lieben. Ansonsten wurden sie in der Liebe zu Gott auf das Gesetz verwiesen. Erst als die Gemeinde Seines Leibes ins Leben gerufen worden war, lesen wir: „denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist“ (Röm.5,5). Seit dieser Zeit wird Gott geliebt, denn die Liebe ist allein eine Angelegenheit der Familie Gottes. Wandeln wir gereinigt, damit wir unseren Gott wiederlieben können. Der treue Herr möge dahingehend jedes Kind Gottes durch diese Auslegung segnen.

,DURCH GLAUBEN WAR ABRAHAM, ALS ER GERUFEN WURDE, GEHORSAM,, (Hebr.11,8)

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WEGWEISUNGEN FÜR DAS GLAUBENSLEBEN

Heft 1: Kann ein Kind Gottes verlorengehen?

Heft 2: Aus den Schätzen der Erkenntnis des Geheimnisses Gottes

Heft 3: Das Buch Ruth

 Ein exegetischer Vorgeschmack auf die Perlentore Jerusalems –

Heft 4: Die Brautwerber

 Erbauliches –

Heft 5: Grundlagen-Themen

I. Von neuem geboren

II. Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken

Heft 6: Den ER gesetzt hat

zum Erben aller Dinge

Heft 7: Die Handauflegung

nach der Heiligen Schrift

Heft 8: Und dies ist der Sieg,

der die Welt überwunden hat: unser Glaube

Heft 9: Die Allversöhnungs-Lehre

Heft 10: Auslegung von Hiob 29,1-20

 Wortlehre –

Heft 11: Die Sünde

Heft 12: Die Sieben Bösen

Werner Bergmann Werner Bergmann

Christa Paasch Werner Bergmann

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